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Es ist bewiesen: der Kapitalismus muß zugrunde gehen.
Den Lippen eines persischen Genossen entschlüpfen
einige Kehllaute. Er ist vom Platz aufgesprungen und brüllt vor
Begeisterung. Sein deutscher Nachbar schaut ihm geradewegs
auf den Mund. Der Deutsche ist erstaunt: es stellt sich heraus,
daß er, der Deutsche, persisch versteht.
,,Ja-schasyn .... Ja-schasyn! . , . übertönt der Ruf den
alle mitreißenden Begeisterungssturm.
Lenin streicht sich währenddessen die spärlichen Haare am
Kopf glatt und fragt;
„Könnte man nicht die Petersburger Arbeiter ruhig be
trachten? So, daß niemand stört , .
Und nun sind wir auf der Erholungsinsel der Werk
tätigen,
Der Bürgerkrieg hat die Petersburger Arbeiter und Ar
beiterinnen fürchterlich ermüdet. Aber auf der Insel ist es im
Sommer schön. Die Erholungsuchenden haben sich in den
schattigen Gängen zerstreut, und Lenin sucht sie — hailoh!
Im Zimmer eines Hauses sitzen zwei am Schachbrett. Zwei
andere schauen zu.
Das Herz des Schachspielers erwacht;
„Wir wollen sie nicht stören . . . Sie spielen , .
Und die Spielenden hatten kaum Zeit, einen Blick auf die
Gäste zu werfen, als diese sich bereits dem Ausgang zuwandten.
Lenin ist müde geworden. Er hat den Sportklub der
Erholungsheime besichtigt, ist auf die in einen Landungssteg für
Regattaboote verwandelte Veranda hinausgetreten und hat sich
auf die nackten Bretter des Steges niedergelegt. Ringsum tiefe
Stille. Alle sind in den Anblick der sommerlichen, in ihrer
rauhen Schönheit so wunderbaren Petersburger Natur versunken.
Plötzlich öffnet sich die Tür. Auf der Schwelle erscheint der
eine der oben erwähnten Schachspieler; er scheint nach irgend
etwas auszuschauen und betrachtet scharf die Gesichter der An
wesenden. Jetzt bleibt sein Blick an der liegenden Gestalt
Lenins haften. Dann scheint er weiter zu gleiten. Er verstellt
sich. Er tut, als hätte er nichts bemerkt und entfernt sich ruhig.
Nach zwei Minuten erscheint ein zweiter. Die gleiche Be
sichtigung wiederholt sich, dann geht auch der. Und nach einigen