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weiteren Minuten erscheint ein Trupp von Männern und Frauen,
die sich bereits nicht mehr verstellen können. Die offizielle Ent
deckung Lenins hat stattgefunden.
„Nun, wie geht es euch?“
,,So und so . .
„Und wie steht es mit den Lebensmitteln?“
„Schwach . . . Wir sind gründlich ausgehungert,“
„Aber,“ mischt sich ein alter Arbeiter der Putilowwerke
ein, „Genosse Lenin, Sie sollten uns lieber erzählen, wie es mit
der Kommunistischen Internationale steht .... Wird da was
herauskommen oder nicht?“
Lenin erzählt.
„Soso . . . also wir werden doch siegen, wenn’s auch durch
Blut geht Das ist gut.“
Zur selben Zeit findet in einer gesonderten Frauengruppe
folgendes Gespräch statt:
„Nun, so sag's ihm doch . . . .“
„Ich werd’s auch sagen — das ist keine Ordnung .... Er
soll es wissen . , .
„Vielleicht ist es unschicklich?“
„Warum denn unschicklich? Er gehört doch zu uns . . .“
„Na, ein Schuster ist er gerade auch nicht . .
„Was macht das, daß er kein Schuster ist .... Das Geld
für die Stiefel kommt doch aus der Staatskasse? So etwas!
Amerikanische Stiefel .... Da haben wir die amerikanischen!"
Und mit den Ellenbogen einige der Männer beiseite schie
bend, drängten die Frauen sich in die vorderste Reihe. Dort
pflanzten sie sich auf. Schweigen. Die Rednerin wird von den
Freundinnen von hinten gestoßen. Sie steht und weiß nicht, wo
mit sie beginnen soll und wie sie es anzufangen hat. Lenin schaut
sie fragend an. Endlich faßte die Rednerin Mut. Schnell hob sie
den einen Fuß und legte ihn derart über den andern, daß die
Sohle des erhobenen Fußes sich in einer Linie mit Lenins Ge
sicht befand. Das Blut schoß ihr ins Gesicht, Sie schlug mit der
flachen Hand auf die Sohle und rief:
„Genosse, hast du je so eine Sohle gesehen! Das nennt sich
amerikanisch .... Was soll ich mit dem verwünschten Ding an
fangen? Sie fällt ab! , . . ."