Full text: Der Konnetabel

die geknarrte Unzufriedenheit der Betten. Wie 
seltsam und wie traurig, daß dieser schlafende 
Chor nicht glücklicher spricht als seine wachen 
Münder! Was sitze ich unter der unendlichen 
Vergeblichkeit ihres Widerstandes! Warum bin 
ich nicht eigenmächtiger und lauter! Das Leben 
scheint mir nicht sehr brüderlich. 
Ich stehe auf. Der Alte dreht den Kopf und 
gibt mir die Hand: 
„Wir sind einmal Wir und einmal Du und 
einmal Ich. Adieu!“ 
Ich bitte den Pförtner, mich hinauszulassen. 
Ich habe Schmerzen und könne nicht schlafen. 
Als er zögert, zeige ich ihm meine Taschen. Ich 
hätte nichts gestohlen. Er öffnet mir mit miß— 
trauischem Blicke. 
Es regnet. Der Nebel hängt hochmütig und 
läßt sich ungern von den Laternen durchstechen. 
Ich gehe rasch, fast mit geschlossenen Augen. Ich 
suche Gegensatz. Rue St. Augustin, mit kühner 
Wendung von der Avenue. Hier ist Henry, hell 
aus dem Regen, schwer von den Düften der 
Speisen und der schönen Frauen. Automobile 
davor, hingestreckt wie eifrige Eunuchen. Es 
ist ein Uhr. Man geht schon: satt, müde oder 
lüstern. Ich öffne die Türen. Ab die Mütze! 
Was für schöne Beine hat diese Frau: schlank 
und blaß durch die Seide, grausam auf dem 
Trittbrettt zögernd und mit leichten Muskeln
	        
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