33. Trier, Götterbezirk im Altbachtal
Stiergottheit und Grundmauern eines Heiligtums
bahner dargestellt ist; hinter dem Baumwipfel erscheinen drei
Kraniche und ein Stierhaupt, das den Wassergott andeutet. Er
führt seine Straße also dem natürlichen Handelswege, dem
Strome, zu. Wir kennen auch den Namen dieses Gottes, Esus,
durch den berühmten vierseitigen Bildstein, der 1710 unter der
Kirche Notre-Dame in Paris entdeckt wurde, während ein an-
deres Relief dieses Altars den Stiergott mit der Bezeichnung
Tarvos darstellt. Diesem Stiergott ist eine der nächsten Kapellen
im Altbachtal geweiht; sein Kultbild steht noch halbzerstört
darin, von den Christen schon in spätrömischer Zeit mit beson-
derem Eifer verstümmelt, weil sie in diesem gehörnten Stier ein
Abbild des Teufels sahen. Zwischen seinen Beinen liegt eine
menschliche Gestalt, die Hände auf dem Rücken (gefesselt ?),
wohl als Personifizierung des Gottes zu deuten. Er ist ver-
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