ein paar merkwürdige Speisetische für den frühchristlichen
Totenkult fanden, in dem der antike noch fortlebt, — die ersten,
die in Deutschland entdeckt worden sind.
Von den Götterbezirken in Trier, Dieburg und Bonn führen
uns die von Fr. Behn, dem Entdecker des Dieburger Mithras-
heiligtums, seit 1929 durchgeführten Grabungen in Alzey zu
einem anderen heiligen Bezirk, dessen Trümmer in einem spät-
römischen Kastell verbaut waren, das der Kaiser Valentinian I.
(364—375), der letzte, der in Trier residiert hat, erbauen ließ.
Es sind über 80 große Bruchstücke von Altären, Reliefs, Säulen
und Architekturteilen, vermutlich aus einer großen Kult- und
Heilstätte des 2. Jahrhunderts n. Chr., wie das Weihrelief eines
Tempels des uns schon bekannten Apollo Granus sowie des der
Heilgöttin Sirona beweist. Am zahlreichsten aber sind Darstel-
lungen des Herkules, der, wie schon gesagt, dem Donner gleich-
zusetzen ist. Doch es hat sich in Alzey auch eine Abart der schon
genannten Jupitersäulen gefunden, eine auf hohem Sockel
ragende Schuppensäule, auf deren Spitze indes nicht der Wilde
Jäger reitet, sondern Jupiter thront, an der einen Seitenlehne
ein Rad, das Symbol des einheimischen Sonnengottes. Dazu ge-
sellen sich auch hier gallische Gottheiten, so der dem Vulkan
gleichgesetzte Cerunnos, dessen Tierform der Hirsch ist.
Die Grabdenkmäler von Neumagen (Noviomagus) an der
Mosel unterhalb von Trier führen uns aus dem religiösen und
städtischen Leben aufs Land hinaus. Auch sie waren als Werk-
stücke in ein spätrömisches Kastell verbaut, in den Zeiten der
Not nach dem. großen Alemanneneinfall, wo man zu jedem Bau-
material griff und selbst die Trümmer von Heiligtümern und
Gräbern nicht schonte, um der steigenden Germanenflut einen
letzten Damm entgegenzusetzen. Sie waren freilich schon längst
bekannt und in dem reichhaltigen Trierer Provinzialmuseum
untergebracht, aber im Weltkriege durch eine französische
Fliegerbombe teils zerstört und durcheinandergeworfen, dann
nach Kassel in Sicherheit gebracht und in chaotischem Zustande
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