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Er glühet im Golde der Traube,
Er winket aus grünender Laube,
Vom Halme, der liebend sich wiegt.
Chor der Männer.
Ach mit tausend Bitterkeiten
Ist der Liebe Kelch gemengt,
Seht ihr Abälardenö Leiden,
Heloisens Blick gesenkt?
Unbeneidetcr und treuer
Ist der Gattin stiller Kuß,
Und des Wiegenfestes Feier
Gibt euch herrlichen Genuß.
Chor der Jünglinge.
Die Freundschaft; das höchste der Güter,
Sie stieg vom Olympe hernieder
Und segnet der Sterblichen Sohn.
Sie dauert im Wechsel der Jahre,
Sie leitet uns freundlich zur Bahre
Und bietet der Ewigkeit Hohn.
Chor der Männer.
Ihr entblüh'n die schönsten Freuden,
Sie vereint mit festem Band,
Reicht in Kummer, reicht in Leiden
Schwesterlich die treue Hand.
Auf ihr Freunde! hier vereine
Sich der lang getrennte Chor!
Für die Göttliche, die Eine,
Hebt den Becher hoch empor!