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Das Gebot des Aönigs.
Eine babylonische Geschichte.
Zürnend auf die Babplonen,
Die nach Freiheit lüstern waren,
Kam mit seinen Legionen
Xerres und — trieb sie zu Paaren, —
Drang hinein in ihre Mauern
Und gebot: „Legt ab die Waffen,
Soll mein Zorn nicht ewig dauern,
Nicht mit Untergang euch strafen!
Soll ich aber Gnade schenken,
Nehmet Geigen, Zithern, Flöten,
Spielt und zechet in den Schenken,
Schwelgt wollüstig ohn' Errvthen.
Und dann hüllt die üpp'gen Glieder
Mir in schimmernde Gewände,
Fleißig zum Gebet auch nieder
Kniet vor meinem Gott im Sande!" —
Folgsam drauf die Babylonen
Thaten, wie der Herr geboten,
Und — versunken seit Aeonen
Babel ist in Sumpfes Boden.
W. B. Möiiiiich.