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„Treu pflegtest, Sigmund, du die junge Pflanze,
Und sie gedieh bei deiner Pflege gern.
Der Orden kam durch dich zu neuem Glanze
Und leuchtete voran, ein Heller Stern.
Bald reihten sich dem Granadillenkranzc
Viel edle Männer an aus Nah und Fern,
Durch deines Geistes überwiegend Walten
In gleichem Zweck und Streben festgehalten."
„Das Alter war für dich kein Stuhl der Ruh;
Du wirktest fort nach außen, wie nach innen.
Auch theure Fraucnseelen wußtest du
Dem schönen Bunde dauernd zu gewinnen.
Die Schurmann neigte sich mit Huld dir zu;
Du führtest in den Hain der Pierinnen
Mornillen ein, die schöne Dorilis,
Die kluge Silvia und Magdalis."
„Da pflanzte dich der Gärtner unsrer Seelen
Aus rauhem Erdreich in ein bcßrcs Land.
Mprtillen jetzt zum Führer zu erwählen,
War der Beschluß, der Alle einig fand.
Viel könnt' ich euch von diesem Mann erzählen,
Den ich als zarten Jüngling noch gekannt,
Ein warmer Freund der Blumen und Gesänge,
Der Gründer dieser laubuinwölbten Gänge."
„Seht, wie noch jung und schön die Fichte grünt,
Zu der er einst durch wildes Dorngeflcchte
Sich Pfade brach; ihr breiter Schatten dient
Zur Kühlung noch dem lebenden Geschlechte.