Full text: 1517 - 1721 (2)

INMEMORIAM! 
Der nunmehr glücklich vollendete II. Band der, Kirchengeschichte Schleswig— 
Holsteins“stellt in gewisser Weise einen Schuldabtrag dar. Er gibt dem Danke 
Ausdruck, den ich der theologischen Fakultät unserer Landeshochschule für 
die am 34. Oktober 1925 mir verliehene Würde eines theologischen Ehren— 
doktors schuldig bin. 
Jedoch eine Fakultät ist ein in ihrem Personalbestande wechselndes Kollek— 
sbinn, und von denen, welche vor 13 Jahren ihr angehörten, ist kein einziger 
mehr am Platze. Deshalb widme ich mein Buch lieber als dem Kollektivum 
dem dankbaren Andenken an die genannten einstigen Mitglieder der Fakultät— 
zumal diese auch zu dem Werke selbst in naher Beziehung gestanden haben. 
Hans von Schubert hat den ersten Band dieses Werkes als ein Meister— 
werk geschaffen, er hat den Verein für Schlesw.-Holst. Kirchengeschichte ge— 
gründet und jahrelang kraftvoll geleitet, er hat auch zur Fortsetzung seines 
Werkes durch mich seine ausdrückliche Zustimmung gegeben. 
Gerhard Ficker hat nach H. von Schuberts Scheiden von Kiel unseren 
Verein mit rührender Treue geleitet und — nicht ohne persönliche Opfer 
dessen Arbeit auch in schwerster Notzeit ermöglicht. Er ist es auch gewesen, 
der mich, dessen wissenschaftliches Interesse früher auf anderem Gebiete lag, 
zur Mitarbeit an der schlesw.-holst. Kirchengeschichte herangezogen, der mich 
zum Fortsehzer des Schubertschen Werkes bestimmt und durch meine Dokto— 
rierung, die unter seinem Dekanat geschabh, mich zu der für mich nicht leichten 
Arbeit verpflichtet und ermuntert hat. Als sein Rachfolger führe ich auch auf 
seinen Wunsch seit 1928 die Leitung unseres Vereins. 
So stehe ich mit beiden Füßen, als Leiter des Vereins sowohl wie als Vor— 
fasser, auf den Schultern dieser beiden verehrten Männer. Mein Wunsch ist, 
daß ich in beiden Beziehungen als ein dieser Vorgänger nicht ganz unwürdiger 
Nachfolger erfunden werde möge. Mit mir aber — des bin ich gewiß — 
trauern um ihr für uns zu frühes Scheiden alle Schleswig-Holsteiner, die 
sich für die Geschichte der Kirche unseres Landes interessieren, und sonderlich 
die, welche in ihrer Nachfolge auf diesem Gebiete arbeiten. In derer aller 
Namen lege ich dies Buch als einen Kranz auf ihr Grab. 
Kiel, November 1938 
Der Verfasser. 
Friedrich-eintekbinatiiut 
inv. Nr. — —
	        
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