Full text: 1517 - 1721 (2)

König Friedrich II. 
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so bleiben wie zu König Christians Zeiten, 2. Ruhe ist die erste Kirchenpflicht, 
theologische Dispute sind daher zu vermeiden. 
Je weniger bedeutend der König selber war, desto wichtiger waren seine Rat— 
geber. Unter diesen ragt besonders hervor der großse Heinrich Rantzan 
(15260- 98). Schon 1555, zu Christians JII. Lebzeiten hatte er die Stellung 
eines königlichen Statthalters in 
den Herzogtümern erlangt und hat 
als solcher noch dem jnngen Chri— 
stian IV., vor allem aber Friedrich 
II., gedient. Bedenkt man, dast zu 
diesem höchsten Amte unseres Lan— 
des ein immenser Reichtum an 
ütern und Kapital sich gesellte, 
dasi er dem König gewaltige Sum 
men vorstrecken und ganze Aemter 
dafür in Pfand nehmen konnte, 
dazu seine geistige Größe, so kann 
man ermessen, daß er in unserm 
Lande mächtiger war als der Kö 
nig selber. Dasi er auch in kirchen 
politischer Richtung seinen Einfluß 
ausgeübt hat, leidet keine Frage. 
In dieser Beziehung war es be 
deutsam, dasi er in Wittenberg stu— 
diert hatte und als „Humanist“ 
ein sonderlicher Verehrer Me— 
lanchthons war: als solcher hat er 
den Vertretern des „Philippis. 
mus“ in unserm Morden, Niels 
Hemmingsen und P. von Eitzen 
nahe gestanden'“ 
2. Die geistliche Leitung des Gebietes. 
Das konigliche Gebiet unterschied sich insofern von den beiden andern, als der 
Herrscher seine Residenz nicht im Lande batte. Ja, selbst ein besonderer Mittel 
punkt der Verwaltung, eine Kanzlei, war im Lande nicht vorhanden. Die Felge 
war, dasi die Merwaltung in stärkerem Maße als in den andern Landesteilen de 
zentralisiert war und die Amtmänner mehr Gewalt und Initiative besaßen, als in 
den andern Landesteilen. Das machte sich auf kirchlichem Gebiet besonders fühlbar. 
In politischer Beziehung stellte wenigstens der Statthalter eine gewisse zentrale 
Einheit dar, es fehlte aber die entsprechende geistliche Wirde. Zwar konnte der 
König in allgemein kirchlichen Fragen neben der rein weltlich zusammengesetzten 
sog. deutschen Kanzlei in Kopenhagen seinen deutfchen Hofprediger oder die theo 
logische Fakultät der Landesuniversität Kopenhagen zu Rate ziehen — und das ist 
) Ueber diesen „Heros“ ist gerade in neuerer Zeit viel geschrieben worden. Gut orientiert 
über ihn die Einleitung zu Dine Brandi, Heinrich Rankau und seine Relationen an 
die Danischen Könige, Munchen und Berlin 1827. Hier auch Zusammensiellung der ällteren 
und neueren Literatur uber . R.
	        
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