König Friedrich III.
N
denlhöve, und von der Trunksucht des Vaters war er frei. Eine gute geistige
Begabung machte ihn zu einem Freunde von Wissenschaft und Kunst. Selbst
beherrscht und maßvoll, klug und berechnend, war er doch von einem starken Ehr
geiz erfüllt, und tief im Herzen schlummerte der Haß gegen die Gewalten, die
ihn einzuengen und zu demütigen suchten, nämlich gegen den schwedischen Erbfeind,
der ihm sein Erzbistum geraubt hatte, gegen den dänischen Adel und gegen die
von seinem Mater verhätschelten „Schwiegersöhne“, vor allem den als „Reichs
hofmeister“ bisher so mächtigen Korfiz Ulfeld. Der Kampf gegen diese
drei Gewalten hat einen großen Teil seiner Regierung ausgemacht. Als tapfere
und kluge Mithelferin in seinem Kampf um Ehre und Macht stand ihm seine
Gattin zur Seite, die Hannoversche Prinzessii Sophie Amalie. Als be
wußt Deutsche genießt Sophie Amalie in der dänischen Geschichtsschreibung keines
guten Rufes, obwohl sie mit ihrem heroischen Verhalten im Schwedenkriege
sicher einen besseren verdient hätte.
König Friedrich III. ist unserm Lande besonders nahegetreten. Seine Hochzeit
mit Sophie Amalie (1058) wurde auf Schloß Glücksburg bei Glückstadt gefeiert.
Im Schwedenkriege 1045 f. war er Oberstkommandierender in SH. Im Juli
1047 wurde er zum Statthalter in den Herzogtümern ernannt und residierte als
solcher bis zu seiner Thronbesteigung auf dem Flensburger Schloss. Als Köonig
hat er dann noch einmal, kurz vor dem Schwedenkriege (1057) dort glänzend
Hof gehalten.“
Schleswig Holstein spielt in der Regierung dieses Königs auch insofern eine
Rolle, als er mit Vorliebe tüchtige Leute aus den Herzogtümern in seinen
Dienst zog und höchste Reichsamter mit holsteinischen Adeligen besetzte.
Die Regierung über unser Land hat König Friedrich noch 11 Jahre hindurch
mit seinem gleichnamigen Onkel geteilt. Nach dessen Tode 1059 bestieg sein
ältester Sohn, Christian Albrecht den Gottorpschen Herzogsthron. Ein
geistig nicht sonderlich bedeutender Mann, der uns nur durch sein treues und zähes
Ausharren in den schweren Schicksalsschlägen, die ihn getroffen haben, imponiert
(1659 — 94). Als politischen Leiter ererbte und behielt er den großsen Kielman
von Kielmansegg, als geistlichen Helfer den GEG Reinboth. Der
kirchenpolitische Kurs blieb daher ziemlich der gleiche wie unter dem Mater.
2. Die Königlichen Generalsuperintendenten.
Das Kirchenregiment, das König Friedrich III. in den Herzogtümern übte,
ist fast ganz durch St. Klottz bestimmt gewesen. Während seines Flens
burger Aufenthalts (1047. 48) hatte das junge Königliche Paar den geistes
mächtigen Mann recht kennen und hoch schätzen gelernt, und seitdem hat ein
unwandelbares Vertrauens- und Freundschaftsverhältnis es mit diesem Kirchen.
fürsten verbunden. Die neugewonnene Freundschaft mit dem Herrscher hat Klotz
sofort benutzt, neue scharfe Verordnungen zur Hebung des kirchlichen Lebens
durchzusetzen (7. August 1047, ClEII, 2513 14. Aug. d. J. ebenda S. 255 s.:
hier die Einschiebung der Schmalk. Artikel und der Konkordienformel in den von
den Predigern zu leistenden Religionseid). 21 Jahre hindurch hat Klotz noch
seinem Königlichen Freunde dienen dürfen.
Nach seinem Tode wurde die Königliche Genera lsuperinten—
dentur geteilt und für Holstein und Schleswig je ein besonderer Kirchen—