Full text: 1517 - 1721 (2)

König Friedrich III. 
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denlhöve, und von der Trunksucht des Vaters war er frei. Eine gute geistige 
Begabung machte ihn zu einem Freunde von Wissenschaft und Kunst. Selbst 
beherrscht und maßvoll, klug und berechnend, war er doch von einem starken Ehr 
geiz erfüllt, und tief im Herzen schlummerte der Haß gegen die Gewalten, die 
ihn einzuengen und zu demütigen suchten, nämlich gegen den schwedischen Erbfeind, 
der ihm sein Erzbistum geraubt hatte, gegen den dänischen Adel und gegen die 
von seinem Mater verhätschelten „Schwiegersöhne“, vor allem den als „Reichs 
hofmeister“ bisher so mächtigen Korfiz Ulfeld. Der Kampf gegen diese 
drei Gewalten hat einen großen Teil seiner Regierung ausgemacht. Als tapfere 
und kluge Mithelferin in seinem Kampf um Ehre und Macht stand ihm seine 
Gattin zur Seite, die Hannoversche Prinzessii Sophie Amalie. Als be 
wußt Deutsche genießt Sophie Amalie in der dänischen Geschichtsschreibung keines 
guten Rufes, obwohl sie mit ihrem heroischen Verhalten im Schwedenkriege 
sicher einen besseren verdient hätte. 
König Friedrich III. ist unserm Lande besonders nahegetreten. Seine Hochzeit 
mit Sophie Amalie (1058) wurde auf Schloß Glücksburg bei Glückstadt gefeiert. 
Im Schwedenkriege 1045 f. war er Oberstkommandierender in SH. Im Juli 
1047 wurde er zum Statthalter in den Herzogtümern ernannt und residierte als 
solcher bis zu seiner Thronbesteigung auf dem Flensburger Schloss. Als Köonig 
hat er dann noch einmal, kurz vor dem Schwedenkriege (1057) dort glänzend 
Hof gehalten.“ 
Schleswig Holstein spielt in der Regierung dieses Königs auch insofern eine 
Rolle, als er mit Vorliebe tüchtige Leute aus den Herzogtümern in seinen 
Dienst zog und höchste Reichsamter mit holsteinischen Adeligen besetzte. 
Die Regierung über unser Land hat König Friedrich noch 11 Jahre hindurch 
mit seinem gleichnamigen Onkel geteilt. Nach dessen Tode 1059 bestieg sein 
ältester Sohn, Christian Albrecht den Gottorpschen Herzogsthron. Ein 
geistig nicht sonderlich bedeutender Mann, der uns nur durch sein treues und zähes 
Ausharren in den schweren Schicksalsschlägen, die ihn getroffen haben, imponiert 
(1659 — 94). Als politischen Leiter ererbte und behielt er den großsen Kielman 
von Kielmansegg, als geistlichen Helfer den GEG Reinboth. Der 
kirchenpolitische Kurs blieb daher ziemlich der gleiche wie unter dem Mater. 
2. Die Königlichen Generalsuperintendenten. 
Das Kirchenregiment, das König Friedrich III. in den Herzogtümern übte, 
ist fast ganz durch St. Klottz bestimmt gewesen. Während seines Flens 
burger Aufenthalts (1047. 48) hatte das junge Königliche Paar den geistes 
mächtigen Mann recht kennen und hoch schätzen gelernt, und seitdem hat ein 
unwandelbares Vertrauens- und Freundschaftsverhältnis es mit diesem Kirchen. 
fürsten verbunden. Die neugewonnene Freundschaft mit dem Herrscher hat Klotz 
sofort benutzt, neue scharfe Verordnungen zur Hebung des kirchlichen Lebens 
durchzusetzen (7. August 1047, ClEII, 2513 14. Aug. d. J. ebenda S. 255 s.: 
hier die Einschiebung der Schmalk. Artikel und der Konkordienformel in den von 
den Predigern zu leistenden Religionseid). 21 Jahre hindurch hat Klotz noch 
seinem Königlichen Freunde dienen dürfen. 
Nach seinem Tode wurde die Königliche Genera lsuperinten— 
dentur geteilt und für Holstein und Schleswig je ein besonderer Kirchen—
	        
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