Full text: 1517 - 1721 (2)

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B. 2, K. 1, 9 16. Kirchenreg. z. 3. Friedrichs III. 
aufseher bestellt, fir Schleswig Bonaventura Rehefeld, für Holstein Johann 
Hudemann). 
A 
von Kaiser Karl V. geadelten Geschlechte und war 1610 als Sohn des Pastors 
Tobias v. R. zu Kitscher bei Meißen geboren. 10360 Magister und Privatdozent 
in Leipzig, ward er 1043 von Erzbischof Friedrich zu seinem Hofprediger in 
Bremervörde bestellt. Nach Bremens Besetzung durch die Schweden berief ihn 
auf Empfehlung Friedrichs König Christian 1045 als Hofprediger nach Glück— 
stadt und übertrug ihm auch die Verwaltung der Propstei Pinneberg. 16049 wurde 
er als Nachfolger Joh. Rotlöbens zum Hofprediger (ohne Predigtstätte — die 
Hansburg war 16044 durch Feuer vernichtet worden) und Propsten in Haders— 
leben ernannt. Schon alsbald nach seinem Antritt gab er in dänischer und deut— 
scher Sprache eine Katechismusbearbeitung heraus (Theologia Catechetica, 
16050) die viel gebraucht zu sein scheint. Aus seiner Propstenzeit hat Rhode 
(S. 182) einen lateinischen Brief Rehefelds mitgeteilt, der sich darüber beklagt, 
daß die Verachtung des Predigtamtes von Tag zu Tag wachse, und einen tiefen 
Blick in die unter den nordschleswigschen Pastoren grassierende Trunksucht tun läsit. 
Er verfasite lateinische Gedichte, welche Moller (II, S. 691) als haud in- 
venusta bezeichnet. Aus seiner Pietas domestica (zehn geistliche Lieder) hat 
Chr. von Stöcken etliche der Aufnahme in ein „Holsteinisches Gesangbuch“ auf— 
zunehmen für wert gehalten. Als er 1000 zum GSeernannt wurde, war seine 
Gesundheit schon geschwächt; das mag dazu beigetragen haben, dasi von seiner 
Tätigkeit als GS eso gut wie nichts bekannt ist“). Pont. (IV, S. 123) bezeichnet 
ihn als einen „gelehrten, frommen und begabten““ Mann. 
Die holsteinische G.Superintendentur überkam Magister Johann Hude— 
mann (1008- 73, bzw. 78). 
Hudemann war der erste einheimische Theologe unter den königlichen GGSS. 
Geboren in Wewelsfleth als Erbe eines alten dort ansässigen Predigergeschlechts 
1606, besuchte er die Lateinschulen in Wilster, Itzehoe und Hamburg, seit 1024 
die Universitäten Rostock und Leipzig. Hier magistrierte er 1628 und wurde 1029 
als Nachfolger seines Bruders Hinrich H. in Wewelsfleth. 1644 ward er Cum 
spe succedendi Adjunkt des berühmten Kremper Predigers Wilhelm Alardus, 
mit dessen Tochter Walpurgis er sich schon 1030 verehelicht hatte. Nach Alardus' 
Tode 16045 ward er Pastor in Krempe und blieb — ein Beispiel der Heimattreue 
— bis an sein Ende an diesem Orte. 1052 wurde er als Nachsolger des Pr. 
Vitus. Barbarossa (16534 — 51) Propst für Münsterdorf und Segeberg, 16053 
auch für Pinneberg, 1059 königlicher Feldpropst für Holstein, um endlich 1008 
als GS für Königlich-Holstein die höchste Ehrenstufe zu erreichen. Nach Bona— 
venturas Tode 1673 ward ihm die G.Superintendentur auch für 
i) Diese auffallende Masinahme hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß man in Kopen- 
hagen die Absicht hatte, das Herzegtum Schleswig (königlichen Anteils) unter die dänische 
Kanzlei zu legen. Diese Absicht wurde 16000 auch wirklich ausgeführt, aber schon 1673 wieder 
aufgeheben. Vgl. 1)1211 14, 518. Was Rhode S. 181 f. erzählt (dasi nämlich Vong 
ventura im Schwedenkriege dem General Wrangel, als er den König schmähte, eine Ohrfeige 
versetzt habe und dadurch einer besonderen Belohnung würdig geworden sei) kann zwar erklären, 
weshalb man gerade diesen Mann zum GSemachte, nicht aber, weshalb man die Aufsichts- 
bezirke trennte. 
2) Außer Mol ler vergl. über Rehefeld besonders Th. Matthiesen in BuM 7, 
S. 464 ff. M. macht auf die denkwürdige Tatsache aufmerksam, dasi Hadersleben von 1039 bis 
1715 lauter mitteldeutsche, meist sächsische Pröpste gehabt hat.
	        
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