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Es war deshalb kein Wunder, daß schließlich der Königl. GS Josua Schwartz
und seine Pröpstesynode einzuschreiten sich genötigt sahen. 1703 wurde Fock nach
Rendsburg vorgeladen und stellte sich auch ein. „Es gelang dem Propsten Bur—
hardi (Peter Anton, Sohn des Bekämpfers der Bourignon, Georg Hinrich,
1714) von Segeberg, ihn durch Vorstellungen dahin zu bringen, daß er der
Sekte und ihrem Patriarchen Michaelis entsagte““).
Von Lübeck zweigte sich eine weitere Pflanzstätte des Pietismus in Ostholstein
ab, indem J. W. Peter sen“) als Nachfolger Chr. von Stöckens 16078 als
Pastor und Sup. nach Eutin
berufen wurde. Zehn Jahre lang
hat er im Herzen Ostholsteins ge—
wirkt. Ursprünglich ein treuer
Jünger Speners, ist er erst in
Eutin auf seine enthusiastischen und
hiliastischen Abwege gekommen,
welche später (in Lüneburg, vergl.
oben S. 217) sein Verbleiben im
kirchlichen Amte unmöglich mach
ten. Die Hauptschuld daran dürfen
wir seiner 1080 ihm von Speners
Hand angetrauten Ehefrau Jo
hanna Eleonore, geb.
vonundzumMerlauzuschrei
ben, deren phantastischen „Offen
darungen“ er in inniger Gatten
liebe und geistiger Hörigkeit gläu
big folgte. Einen grosien Erfolg
scheint seine warmherzige Bezeu
qung des pietistischen Christentums
weder beim bischöflichen Hofe, noch
bei der Gemeinde gehabt zu haben.
Ein Konventikel hat er in Eutin
nicht gegründet. Anch von der Be—
kehrung eines der ihm unterstellten
Geistlichen hat er in seiner 1717 erschienenen sehr lesenswerten Lebensbeschrei—
bung“) nichts gemeldet. Dagegen erfahren wir aus derselben von etlichen ihm
7) JI-M IV, 181 j.
) Jobann Wilbelm Petersen, dieser s. Z. viel genannte Maun, unter den
Alirarietisten wegen seiner kindlichen Glaubigkeit und seines liebevollen Herzens eine der spm-
bathischsien Personlichkeiten, gehört nicht nur durch seine Wirksamkeit in Eutin, sondern auch,
wie schön sein Mame vermuten läsit, seiner Herkunft nach unserm Lunde an. Mur dem Zufall,
daß sein Vater als Lubecker Notarius puhlicus und Kanzeleiadjunkt einige Zeit bei den
Friedensverhandlungen zu Osnabrück tätig war, verdankt er seine Geburt (1010) in dieser
Stadt. Seine eigentliche Heimat war Lübeck, und sein Groswater war fürstlicher Beamter
in Tönning. Er siudierte in Rostock und Giessen. Von hier ans trat er in innigste persönliche
Gemeinschaft mit Spener in Frankfurt und hat dessen Freundschaft trotz seiner Ertravaganzen
Ebalten. Hach seiner Entlaffung aus Lüneburg 1002 verlebte er, von seinen und seiner Ge⸗
nahlin Verehrern reichlich unterstützt und von Brandenburgischer Seite geschützt, ein recht
mgenehmes Erxilium ers in Magdeburg, dann auf seinem Landgut Miederdodeleben (7 1727).
Näheres über Petersen RE 15, 100-75 (Beriheau).
iuy Aus ihr haben wir das Bild entnommen.