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B. 2, K. 3, 6 34. Die Geistlichkeit
Vnd die Schrifft nach dem Geist erklären
Selbst darnach leben wie sie lehren /
Achte ich würdig aller Ehren;
Wolt Gott, dasi viel derselben wären!
Aber den von ihrer mit scharfen Augen beobachtete Durchschnitt der landes—
tirchlichen Geistlichen verfolgt sie mit bitterem Spott und beistender Satire.
Das derbste, was sie gegen die Geistlichkeit des Landes vorgebracht hat, ist die
platsdeutsche Satire: De Denische Dörp-Pape, im korten Tüge
(d. h. in seiner Nacktheit) op Dütsscch utstaffert“ (S. 247— 602 der
PoGémata). Denisch bedeutet hier so viel wie schleswigsch. Sie schildert hier die
Dorfpfarrer, wie sie sie in ihrer westschleswigschen Heimat beobachtet hat. Die
Satire beginnt mit einer unglaublich drastischen Wirtshausszene:
Herr Hansi iß lustig im Beerhuse/
Serringt mit der Maget umb bym Ruse.
Herr Hack könpt ock, wert dit gewahr
Geit mit in und is lustig dar.
Es ist Sonnabend Nachmittag, und Herr Hack begrüsit seinen Kollegen mit der
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Frage, wie er angesicht der morgigen Predigt so unbesorgt mit seinen Bauern
zechen mag. Herr Hanß beruhigt ihn:
Sorget doch nicht vör morgen /
In minem kopp bebb ick idt all
Wat ick morgen herschwatzen schall
Dar darff ick nicht vör sorgen
Die beiden Kollegen beginnen nun mit zwei Bauern ein lustig Trinken, das höchst
naturalistisch mit allen übelriechenden Folgen ausgemalt wird. Der Bauer Trüw—
loß, der zu viel bekommen hat, wird von Herrn Hack aufgezogen und sinnt schon
auf Rache. Als indeß die Papen hinausgehen, um „ihr Wasser abzuschlagen“,
beruhigt ihn der Bauer Oleff und warnt ihn davor, mit den Papen anzubinden:
Papen volck iß ein seltsam kruth,
Veel arger alsi de Metteln,
De henn' menn gern daran verbrennt
De köfft se nich / de se recht kennt
De düvel mag se ketteln.
Die Bauern entweichen durch die Hintertür, die Papen kommen wieder und freuen
sich, daß das Mest leer ist und sie nun ruhig das Faß allein austrinken können.
Sie werden immer betrunkener. Herr Hanß meint indesi:
Dat schadt nich /wy sint't wol gewahn
Morgen schat't nemant marcken/
Dat wyy drunken gewesen sind /
Wenn mann uns manck de buhren findt
Vörm Altar in der Karcken.
Wy hebbent gut mit den Postillen
Könen daruth na unsen willen
Mehr alß uns nödich spreken /
Tho verdenen dat Jarlich lohn.