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B. 1, 6 3. Ref. Bewegung in den Herzogtümern
Von Husum aus verbreitete sich die neue Lehre nach Eiderstedt, dem Nordstrande
und andern friesischen Inseln. Tast selber hat hier als Evangelisator gewirkt'),
indessen hören wir auch von anderen eingebbrenen Zeugen. — Auch in Flens-
burg soll Tast gepredigt haben, und zwar auch hier, da ihm die Marienkirche ver—
schlossen wurde, unter freiem Himmel.
Im Jahre 1525 wurde zum erstenmal auch in der Bischofsstadt Schles wig
das Evangelium verkündet, und zwar durch den „tollen Friedrich“. Er
war ein seinem Kloster entlaufener Moönch und scheint der spiritualistischen Richtung
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DIEHUSUuMERKIRCHE
BRBAUT UM 1500 · ABGEBROCHEN 1807
angehört zu haben. Anfangs predigte er in Privathäusern, dann öffentlich im sog.
„Schwal“; schließlich auf Ersuchen der Bürger trotz Protestes der Domherren auf
der Kanzel des als Parochialkirche dienenden St. Laurentiichors des Doms. Ein
ungeordneter Geist, stachelte er das Volk zu allerlei tumultarischen Unternehmungen
zegen die Kanoniker auf. Diese erreichten, daß ihm von Friedrich J. die Kanzel der
Domkirche verschlossen wurde, worauf er seine Vorträge im Schwal fortsetzte. Der
König berief auf Ansuchen eines großen Teiles der Bürgerschaft den in Kiel
geborenen und in Wittenberg studierenen Marquard Schuldorp als
8) Daß er 1524 nach seiner auf dem Kirchhof zu Garding gehaltenen Predigt vor der
versammelten Menge allein das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ gesungen habe Gericht
des eiderstedtischen Chronisten Peter Sar), ist mit Fug bestritten worden und mußte schon von
Krafft (Vorrede 9 2) mühsam verteidigt werden. Michelsen im Art. Hermann Tast meint
S. 384, daß es sich um den 40. Psalm gehandelt habe.