Full text: Die Juden und das Wirtschaftsleben

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auch in England fangen sie als bullion merchants oder shopkeepers 
an, ebenso in Amerika, um dann ihre kommerzialistische Mission 
wie überall durchzuführen. Da müssen wir doch abermals auf 
eine besondere Eigenart schließen. 
Und daß Reichtum allein noch nicht genügt, um wirt- 
schaftlich große Dinge zu vollbringen, daß der, der ihn hat, viel- 
mehr auch bestimmte Eigenschaften des Geistes besitzen muß, 
damit der Reichtum in kapitalistischem Sinne verwertet werde: 
soll das auch erst wieder „bewiesen‘‘ werden? 
Wie wohl eine künftige Menschheit über unsere Zeit urteilen 
mag, in der allen Ernstes in Zweifel gezogen wird, daß Juden 
anders geartet sind wie Zulukaffern; in der. es notwendig ist, 
sich erst zu entschuldigen, wenn man sich unterfängt, von einer 
bestimmten Volkesart überhaupt nur zu sprechen! Und doch 
zwingen uns die vielen menschenblinden Geschichtsinterpreten, 
die überallhin ihre Eier legen, zu solcherart Umständlichkeiten. 
Ich möchte doch aber nicht unerwähnt lassen; daß auch von 
anderer ‚Seite her ein wissenschaftliches Bedürfnis nach völker- 
psychologischen Untersuchungen immer dringender geltend gemacht 
wird: von den „Rassetheoretikern‘, den Anthropologen 
und Kraniologen. Man kann getrost sagen, daß nach den Unter- 
suchungen der letzten Jahre die nie aus den Flegeljahren 
herausgekommene anthropologische Kraniologie in ihrer heutigen 
Gestalt erledigt ist. Es wird heute keinem ernsten Anthro- 
pologen mehr einfallen, aus dem Schädelbau oder anderm soma- 
tischen Eigenschaften auf eine bestimmte Seelenverfassung zu 
schließen. Der ganze schöne: Traum von den langschädeligen 
Edelingen, die im Kampfe mit der gemeinen. Rundköpfigkeit 
liegen, von der Verknüpfung ganzer Kulturen mit: dem Schädel- 
index ist heute wohl endgültig ausgeträumt. Man versteht heute 
kaum noch die Unverfrorenheit, mit der ohne auch nur die 
Spur eines Beweises der Satz aufgestellt werden konnte: der 
Schädelindex bestimmt die Seelenart des Menschen! 
Aber: man wird doch heute weniger als je darauf ver- 
zichten wollen, Zusammenhänge zwischen somatischen und 
seelischen KEigentümlichkeiten festzustellen. Und- darum wird 
man sich nach Beweisen für solche Zusammenhänge umsehen, 
und da wird man auf völkerpsychologische Erkenntnisse zurück- 
gehen müssen, Man wird nämlich alsbald gewahr werden, daß
	        
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