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1. Kampf
143 nach: Pindar hat die Szene wahrscheinlich aus dem Epitheton
xoddoxnNs, das Achilleus in den homerischen Epen mehrfach be-
kommt, selbständig entwickelt.
Die Jungfräulichkeit der Artemis hebt Pindar nie besonders her-
vor, anders als z. B. Hom. Od. 6, 109 xagd£&voc döuns; Aisch,
Hik. 150 ’Aöurta. Sie heißt bei Pindar nur einmal, um ein vorher-
gehendes ”Aort£&u:iö0g zu variieren, zagdEvoc (P, 2, 9). Sie ist auch
nicht „die Schöne‘ (Aisch. Ag. 140 & xaAd; Hom. Od, 20, 80 eözA6-
xayuoc; Hom. Hymn. Ap. 198 «lö0c äynıy). Bei Homer werden oft
sterbliche Frauen an Schönheit mit ihr verglichen, Endlich ist die
Artemis Pindars nicht Helferin der Mutter bei Geburt und Er-
ziehung der Kinder (wie z. B. Aisch. Hik. 676ff.); denn ihr ist bei
Pindar alles Häusliche und Mütterliche fern. Von Tempeldienst ist
in Verbindung mit dem Namen der Göttin nur zweimal ganz
flüchtig die Rede, P. 2, 7; Nr. 1, 1. Nie ist sie die thronende Göttin,
ein Bild, das Pindar sonst liebt (s. S. 36.), sondern immer in Be-
wegung. Sie ist bei ihm die einsame Gottheit der Wildnis, die sie
im Anfang war, ungestüm umherjagend, begeistert für Helden-
taten, das rechte himmlische Gegenbild zur Kyrene des neunten
pythischen Gedichts.
Mit Artemis als Zuschauerin in einer Jagdszene verbunden er-
schien N. 3, 50 Athene. Sie spielt in Pindars Dichtung eine nicht
minder große Rolle als die Jägerin. Haben sich doch auch um sie
viele Mythen von männlichen ägertalf gebildet, die Pindar in seinen
Epinikien willkommen sind. Gleich die Legende von ihrer Geburt
ist voll von kriegerischen Tönen. Sie wird O. 7, 35ff. erzählt.
Tlepolemos wurde von Apollon angewiesen, so heißt es V. 32, nach
Rhodos zu fahren, wo einst Zeus Gold regnen ließ,
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yalxeldıw nelsxEL na-
TEOOG ’Adayala xogvpiy Kat’ Axoay
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Oioavögc 6° EpoiEk vıy xal Tata udtNDO.
Aus dem Haupte des Zeus wird die streitbare Göttin geboren.
Hephaistos muß es mit erzgeschmiedeter Axt spalten. Das Ad-
jektiv yalxeldta@ präludiert gewissermaßen mit seinem kriegerischen
Ton der ganzen Szene. Athene springt aus dem Haupte des Vaters
empor: Das tut sie auch Hom. Hymn. 28, 8. Aber während dort
ihre äußere Erscheinung beschrieben wird (V.5 sxoleunia tEUyE”