Athene
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Eyovoay xobosa nappaydwrta, V. 9 oeigao” 6E&dvy äxovta, V. 14
elodte xobon EMet an’ ädavdıamy duanwv Heosixeha rtedynN), fehlt
das alles in Pindars Gedicht. Sie erhält nicht einmal ein Beiwort.
Doch einen Eindruck bekommen wir noch von ihr, und der ist
gewichtiger als alle glitzernden Prädikate des Hymnendichters: sie
stößt den Kriegsruf aus mit überlangem Schrei. Und gleich bringt
Pindar den Reflex, wie er das bei Heldentaten liebt (vgl. P. 9, 30;
N. 1, 55; 3, 50 und S. 10, 1): Uranos und Mutter Gaia erschauderten
vor ihr. Ähnlich läßt der Hymnendichter die kosmischen Gewalten
staunen; doch fehlt bei ihm der Alalaruf. Das Kriegerische, von
diesem durch Erwähnung der Waffen, von Hesiod Theog. 925
durch vier Epitheta, ö&emnp Eypex0doluov AyEotpgatOoV dTOUTAWNY
und einen Relativsatz, jj xEiadol te dödov noleuol te udyaL TE
hervorgehoben, ist von Pindar wuchtig in dem einen Wort
didiafey zusammengeballt. Dieses Alalal) ist gleichsam die
Fanfare, die das kampfreiche Leben der Göttin ankündigt. Be-
zeichnend ist, daß Homer die Geburtssage nicht erzählt, obwohl
es sie sicherlich schon zur Zeit der Epenbildung gegeben hat. Es
wird sich wohl daraus erklären, daß die Wundergeschichte von der
Geburt eines Mädchens aus dem Haupte des Vaters nicht der
menschlichen Vorstellung von den Göttern bei Homer entsprach,
wie Wilamowitz vermutet (BSB 1921, 955). Ein Menschenalter
nach der Aufführung von Pindars O. 7 wird die Szene im Ostgiebel
des Parthenon auf der Akropolis dargestellt, Dort ist die erschüt-
ternde Wirkung des Ereignisses abgeschwächt: nicht mehr schreckt
eine kriegerische Göttin die Welt wie bei Pindar, sondern gelassen
wohnen Götter und Göttinnen der Geburt der Athene bei, die die
Schutzpatronin der Künste und Wissenschaften werden wird,
Pindar aber stellt die Geburt der ößowuordton mit der gleichen
Freude an dem kriegerischen Gehalt dar wie die Heldentaten des
kleinen Herakles N. 1 oder des Knaben Achilleus N. 3.
Ist Athene hier Gegenstand der Betrachtung für die Umwelt,
so ist sie an der schon S. 21 angeführten Stelle N. 3, 50 Zuschauerin
bei den dgetal des jungen Achilleus. #gaoeia wird sie hier genannt,
Wo sie im übrigen passiv bleibt. Athene ist überhaupt, verglichen
etwa mit Artemis, bei Pindar nicht so sehr die selbst handelnde
wie die Heldentaten verursachende Göttin. Nur einmal wird im
Vorübergehen erwähnt, „wie sehr Apollon (bei seiner Verteidigung
l) Fr. 78 hat Pindar den Ruf als Tochter des Krieges personifiziert.