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andere Nüance in dem Epitheton zu liegen scheint, P. 9, 40 wird
die sittliche Forderung des Chiron ausdrücklich auf die Menschen
ausgedehnt. Also scheint es für Pindar auch außerhalb der gött-
lichen Sphäre lepal gıldrates zu geben. Das wird bestätigt durch
das Prooimion des achten nemeischen Gedichts, das hier eingehender
betrachtet werden soll.
1 °Qga moörvia, xdgvE ° Agooditas
1b dußoocıäv pılotdtwY,
ä te nagdernloıs naldarp t Egpltoıoa YiepdaoLG,
TÖV uEV ÄuEooLs Ävdyxas KEDIL Baotdteic, Etegov 6° ETEOALG.
üyanard ö8 xaıp0od un KiavadErrta NO0S Eoyov Exaotov
tÖV dpeLdvawV Egdhtawp ErıxgatEeiv Ötvaodaı,
olot xal Aı0s Alyivac te AExtoov
6b woiu&ves ÄugENÖÄNGAV
Kvurnolas ö0dawr* EBiaotev 6 vis Oivdvac Baoıleis
yeıol xal Bovlalc doLotOcG.
A
Pindar ruft Hora, die Göttin der jugendlichen Reife, an. Sie sitzt
auf den Lidern von’ Jungfrauen und Knaben und kündet die „un-
sterblichen Liebesgenüsse der Aphrodite‘ an. Wie in dem Liede
auf Theoxenos (vgl. S. 41f.) ruht die Schönheit, die hier Hora ver-
körpert, auf den Augen (vgl. S. 57)!). Bei beiden Geschlechtern
kündet Hora die Liebe an. Diese Stelle beweist, daß Pindar die
Reize eines Mädchens wohl empfinden konnte und daß nicht „nur
dem Knaben gegenüber ein Gefühl frei wird, das den Namen Liebe
verdiente“ (Wilamowitz 53). Die Liebesgenüsse, die der Jugend
harren, sind äußodoıaı. Pindar gebraucht dies Epitheton selten, er
setzt es also nicht ohne Wahl. Als erster wendet er es im erotischen
Bereich an. Auch Paian 9, 35 wird ein Liebeslager, das der Melia
mit Apollon, A&xoc ... &ußodo:ov genannt, Paian 6, 140 vereinen
sich Zeus und Aigina Aey&wv Ex” äußodtwv. An diesen Stellen kann
das Beiwort insofern prägnanten Sinn haben, als ein Gott der Lieb-
haber ist. Der Gegensatz findet sich I. 8, 35 ßoot£wv .. .AeXEwy.
An der vorliegenden Stelle, N. 8, 1b, dagegen spricht Pindar von
sterblichen Knaben und Mädchen, Man kann freilich das Epi-
theton als durch den dabeistehenden Namen der Aphrodite aus-
gelöst erklären. Doch die darauffolgenden Worte lassen noch eine
') Phrynichos Fr. 2 (Bergk, Poet. Lyr. Graeci* 3, S. 561) und So-
phokles Äntig. 781 lassen den Eros auf den Wangen ruhen, Da spielt
das sinnliche Moment eine größere Rolle.