70
3. Liebe
xoadunNTtiV t °Eleidviay nagkortacEv te Moioas
ÜAdev 6° ünd onldyyvarp ün” dölveoco” Eoartalis ”Iauos
$c dos aütixa. TOP MEV KVICOMEVA
Aeine xayal‘ öbo ö8 ylıavxÖnes aUTtTOV
daıudvwr Bovkaioıwv EDowpartO ÖbdKOvTEG ÄMEUPEL
I uELLOTÄVY KAÖCUEVOL.
Scheinbar unbedeutende, genrehafte!l) Einzelzüge bewirken eine
bei Pindar bemerkenswerte Anschaulichkeit. Euadna legt den Gurt
ab und stellt einen silbernen Krug, den sie mitgebracht hatte (vgl.
Wilamowitz, Isyllos 174. 176), beiseite. Der Purpur des Gurtes,
das Silber des Kruges und das dunkle Laub des Gebüsches ergeben
eine stimmungsvolle Farbensymphonie und lassen uns eine Schilde-
rung von Euadnas Aussehen kaum vermissen. Im Busch, fern von
den Menschen, erwartet sie die Geburt (V. 41 t&xrte), ein Anflug
von Landschaftsgefühl, das Pindar auch sonst nicht fremd ist?): am
Flußufer kommt Europa nieder, P. 4, 46 Kagıc05 zxag° öydaıs, an
der Brandung des Meeres Psamatheia, N. 5, 13b &zi önyuivı növTOV.
Der kreißenden Euadna stellt Apollon Eleithyia und die Moiren
zur Seite; vgl. P. 3, 9; Paian 12, 17. Sie erleichtern die Geburt.
„Und es kam wirklich aus dem Schoße unter lieblichen Wehen
Jamos ans Licht sogleich‘ (V. 43f.). „Lieblich‘“ nennt der Dichter
die Wehen, Paian 12, 13 heißen sie „froh‘“, teorväc döivoc. Aus
diesen Beiworten spricht das Glücksgefühl der Mutter, das Pindar
zu würdigen weiß, wie übrigens auch die Freude eines Vaters, der
spät mit einem Sohn beglückt wird, O. 10, 86f.
Zum Vergleich sei eine Geburtsschilderung aus jonischer Poesie
herangezogen, Hom. Hymn. Ap. 115ff. Leto hat nach langem
Irren endlich einen Ort gefunden, wo sie und das Kind, das sie
gebären wird, bereitwillig aufgenommen werden. Neun Tage und
Nächte liegt sie auf Delos in Wehen, bis die Geburtsgöttin kommt
und hilft.
115 8ör” &rxl Anlov Eßawe uoyoortdxos Eiheldvia,
TV tOTE ÖT TOKOG ElE, MEVOLlYNGEV ÖL TEKECÜAL.
üugpl 68 gobvızı dis unXsE, yovva 0” Eosıce
Asındvı ualax@* uelönoce de yal ünevegder*
Ex 6° 0008 00 Howobde* Deal 6° GAdivEay Änagat.
1) Wilamowitz, Isyllos 165, 10 fühlte sich an alexandrinische Poesie
erinnert.
2) Wilamowitz glaubt freilich, der Ort müsse in der Vorlage besser
motiviert gewesen sein (a. a. 0. 174).