Johannes Kummrod. Konrad Fuerbom 97
Mönch Konrad Fuerbom im Jahre 1520 vollendete.* Doch fällt dies bereits
außerhalb der Grenzen dieser Betrachtung, wie noch zahlreiche ander-
weitige Nachrichten aus diesem Grunde hier übergangen werden, Es sollte
ja in diesem Abschnitt nicht eine Geschichte der Bibliothek zu Klus ge-
geben werden?, sondern es kam mir darauf an, eine Darstellung von dem
Einfluß der Reform auf die literarische Tätigkeit im Kloster sowie auf die
inhaltliche Gestaltung der Bibliothek des Klosters zu geben. Und in dieser
Hinsicht glaube ich alle gewichtigeren Nachrichten dem Leser unterbreitet
zu haben. Die hieraus sich ergebenden Erkenntnisse sind zum Schluß noch
einmal zusammengefaßt folgende. Unter dem Einfluß der Reform wird in
Klus eine neue Bibliothek geschaffen; von einer älteren Büchersammlung
war so gut wie nichts mehr vorhanden. Die neue Bücherei wächst rasch,
so daß einen eigenen Raum dafür bereitzustellen, sich als notwendig erwies.
Die Vermehrung erfolgt durch zahlreiche geschenkweise Überweisungen
durch Freunde und Gönner des Klosters. Mit der zunehmenden Verbesse-
rung der äußeren Lage des Klosters erfolgen auch größere Ankäufe von
Handschriften und Büchern. Einen wesentlichen Teil der neuen Bibliothek
schafft schließlich der Fleiß und der Eifer der Mönche im Kloster selbst.
Neben dem Skriptorium ist auch besonders der Buchbinderei des Klosters
zu gedenken. Diese ganze Tätigkeit entspricht dem neuen Geiste, wie ihn
die Reform geweckt hat und der in der fast ausschließlich aszetischen
Richtung der neuen Literatur seinen adäquaten Ausdruck gefunden hat.
ANHANG
DIE SCHRIFT DES HENRICUS BODO, DE INSTITUTIONE
BURSFELDENSIS REFORMATIONIS DEQUE ILLIUS
INSTITUTORE ET LOCO QUO CEPERIT
Seit Ursmer Berliere®s diesen Traktat in zwei Handschriften nachgewiesen
hat, ist eine weitere Überlieferung nicht bekannt geworden.‘ Es handelt sich um
eine Handschrift des Stadtarchivs Köln (C) und um eine Handschrift der Biblio-
thek der Erzabtei Beuron (B). In beiden Fällen liegen jüngere Abschriften vor,
die sich von dem Original schon ziemlich entfernt und auch untereinander keiner-
lei Zusammenhang haben.
1 fol. 101v lautet die Schreibernotiz: Anno domini MDXX frater Conradus /
Fuerbom conventualis in Clusa hunc / complevit collectarium. In dem Ver-
zeichnis der unter Abt Konrad Hyssing Profeß ablegenden Mönche wird in
Bodos Chronik fol. 154v angeführt ein frater Conradus Furbom Gandesianus.
? Ich hoffe eine solche zum Druck bringen zu können nebst einem Verzeichnis
und einer Beschreibung der noch erhaltenen Kluser Handschriften.
3 D. Ursmer Berliere, La congregation de Bursfeld. In: Revue benedictirne 16
(1899) S. 362.
+ Trotz vielem Suchen habe ich mich vergeblich darum bemüht. Auch Herrn
Dr. P. P. Volk O0. S. B., dem weit mehr Klosterbibliotheken offen stehen wie