Full text: Das Benediktinerkloster Klus bei Gandersheim und die Bursfelder Reform

IV Vorwort 
stellung lag bisher von einem Reformkloster noch nicht vor. Ist schon in 
dieser Hinsicht die Untersuchung nicht unfruchtbar geblieben, so eröffnet 
sie darüber hinaus Ausblicke und Einsichten allgemeinerer Bedeutung für 
die gesamte Bursfelder Reform und weiter Erkenntnisse über die Geistes- 
haltung jener außerordentlich fruchtbaren und lebendigen Zeit, Das schein- 
bar so abgelegene und abgeschiedene Klus ist durch viele Fäden mit der 
Welt verbunden. Das Mutterkloster der berühmten Reform hat Freunde 
und mächtige Gönner in der Nähe wie in der Ferne. Weltmüde Magister 
finden hier ihren Frieden. Erzeugnisse lübischer Kunst schmücken die 
Klosterkirche, Ein übriges tut die Kunstfertigkeit der Mönche selbst, deren 
Schreibfleiß ferner eine ansehnliche Bibliothek neu erstehen läßt. Die Fülle 
der Ergebnisse war möglich durch ein verhältnismäßig reiches Quellen- 
material, das ich ausschöpfen konnte und wie es nicht leicht sich wieder 
derart gegenseitig ergänzt. Schon in einem älteren Aufsatz in der Zeitschrift 
Für Niedersächsische Kirchengeschichte konnte ich auf die bisher nicht be- 
achtete Chronik des Klosters Klus als auf eine sehr wichtige Quelle für die 
Bursfelder Reform hinweisen. Dies Werk des Kluser Mönchs Heinrich Bodo 
bietet auch für diese Darstellung viel Material. Hierzu kommt neu als 
weitere Quelle der Urkundenbestand des Klosters Klus, namentlich der des 
15. Jahrhunderts, soweit er noch heute im Landeshauptarchiv zu Wolfen- 
büttel aufbewahrt wird. Auch dies reiche Material bot mir in vieler Hin- 
sicht unerwarteten Aufschluß. Als eine weitere Quelle bot sich mir schließ- 
lich die Bibliothek des Klosters Klus, die, wie nicht allgemein bekannt ist, 
heute in der Wolfenbüttler Bibliothek aufbewahrt wird, nicht als ein für 
sich geschlossener Bestandteil, wie jemand vermuten könnte, sondern auf- 
gelöst unter einen zahlreichen andersartigen Bestand. Diese alte Kluser 
Bibliothek soweit als möglich zu rekonstruieren — nach alten Bibliotheks- 
signaturen, Provenienzinschriften, Einbandmerkmalen und anderen Hilfs- 
mitteln -, war eine recht umständliche Vorarbeit. Auf sie kann ich wört- 
lich Bodos Ausspruch anwenden: Non exiguo labore vetustissimos codices 
vel libros revolvimus. Aber diese Mühe war nicht umsonst, Über die Er- 
gebnisse mag der Leser urteilen. 
Es bleibt mir schließlich noch die angenehme Pflicht, hier öffentlich 
meinen Dank zu bezeugen, in erster Linie dem Herausgeber dieser „„Bei- 
träge“, Herrn Geheimrat Dr. W. Goetz, für die gütige Aufnahme dieser 
Studie in ihre Reihe, sowie für das mir und der Arbeit andauernd bewiesene 
Interesse und Wohlwollen. Reichen Dank schulde ich ferner dem Herrn 
Dr. P. Paulus Volk von der Erzabtei Beuron O0. S. B. für vielfache Unter-
	        
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