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eben durch ihre Sprache und Lebensanschauung sehr nahe; ebenso 
natürlich ist es, daß die kleinen slavischen Völker Hilfe gegen 
die Deutschen, Magyaren und Türken von Rußland erwarteten; 
aber einen planmäßig durchdachten, organisiert aggressiven Pan- 
slavismus, recte Panrussismus, hat es nicht gegeben und gibt es 
nicht. Wir würden es den Deutschen nicht verargen, wenn sie 
mit den Germanen fühlen und einen Germanismus im Sinne einer 
Einigung aller Germanen verkünden und verfechten wollten; 
allein die Deutschen fassen den Pangermanismus und praktizieren 
denselben in dem Sinne, daßi gerade die nichtdeutschen, nicht- 
germanischen Nationen den Deutschen dienstbar sein sollen. 
Der von den slavischen Philosophen, Historikern und Po 
litikern verkündete Panslavismus hat sich stets mit der lite 
rarischen und kulturellen Gegenseitigkeit begnügt; und wenn 
man uns Tschechen des Panslavismus im Sinne des Panrussis 
mus zeiht, so muß ich die Tatsache feststellen, daß wir wohl 
immer entschiedene Russophilen waren, aber unsere größten 
politischen Führer, Palacky und Havlicek, haben sich gegen einen 
Panslavismus unter Führung des zarischen Absolutismus auf das 
Entschiedenste ausgesprochen. Und der Zarismus selbst hat 
diesen Panslavismus aus legitimistischen Motiven (Zar Nikolaus I.) 
und auch aus kirchlichen (er war gegen die Katholiken und die 
liberalen Westler) abgelehnt. Mit dem politischen Pangermanis 
mus kann man den Panslavismus in keiner Weise in eine Reihe 
stellen — er beschränkte sich in seinen Hauptvertretern auf die 
slavischen Nationen. 
Frankreich ist auch russophil, und auch 1 England hat seine 
Sympathie den Russen und Slaven zugewendet, obgleich es lange 
gegen Rußland war und von den übrigen Slaven kaum Notiz 
nahm; und warum gehen die Japaner, Rußlands Feinde von 
gestern, mit Rußland? Warum ist die Mehrzahl der Neutralen 
auf Seiten der Verbündeten, unter ihnen auch Germanen (Dänen, 
Norweger, Flämen, zu einem ganz beträchtlichen Teil auch die 
Holländer)? Ist dies Panslavismus? 
Die Pangermanen haben den Nationalismus bis zu einem 
geradezu mystischen Chauvinismus aufgepeitscht und haben ihrem, 
von häufigen Erfolgen auf Schlachtfeldern trunkenen Volke die 
Idee des Herrenvolkes eingeimpft; gegen diese deutsche Gefahr, 
welche durch eine geschickte und geradezu wissenschaftliche Aus 
nützung der zentralisierten Kräfte Deutschlands und Österreich-