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Ungarns erhöht wurde, haben sich nicht nur die Slaven (die
Bulgaren gehen mit den Deutschen) zusammengefunden, sondern
auch alle anderen Nationen. Ihr Ziel ist und kann daher nicht
ein nur nationales sein, sondern ist ein demokratisches, national
nur insoweit die Nationalität selbst demokratisch und sozial ist.
Aus denselben Gründen hat es keinen Sinn, von Germanismus
und Romanismus in dem Sinne zu sprechen, als wären sie die
eigentlichen Triebkräfte im Kampfe der westlichen Nationen.
Alle Nationen und Staaten standen bisher gegeneinander, und
auch Teile innerhalb derselben Nationen waren einander Gegner.
Es genügt überhaupt nicht, die Geschichte und Entwicklung
einzelner Nationen nur durch den Antagonismus zwischen den
Nachbarn zu erklären; Nationen haben sich nicht allein durch
den Widerstand gegen ihre Nachbarn, sondern aus eigenen inneren
Kräften heraus entwickelt, und diese positive Entwicklung der
Nationen muß begriffen werden; sie ist es, die den Völkern ihre
Eigenart gibt. Die Weltgeschichte als Weltgericht urteilt nicht
bloß über die wechselseitigen Kämpfe, sondern auch über die
innere Qualität der Nationen. Eine Geschichtsforschung, welche
sich damit zufriedenstellt, die Kämpfe der Völker untereinander
zu betrachten, bleibt kurzsichtig bei der Quantität, der materiellen
Kraft und ihrem zeitlich begrenzten Erfolge stecken. Ich weiß
sehr wohl, daß das Leben der Individuen und der Völker in
bedeutendem Maße Gegnerschaft und Kampf ist, aber sowohl
der einzelne wie die Völker entwickeln sich aus ihren eigenen,
persönlichen Eigenschaften und aus ihrem individuellen Wesen
heraus.
IV.
Krieg bis ans Ende.
23.
Die Notwendigkeit des Krieges bis ans Ende im Interesse
eines dauernden Friedens: Das Problem des Krieges.
53. Die demokratische Organisation Europas auf Grund der
Selbstbestimmung der Nationen setzt den entscheidenden Sieg