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geographische Lage und Kultur. Frankreich war bis zum Jahre
1845 volkreicher als Deutschland und war überhaupt politisch
mächtiger, auch die Italiener widerstanden den Deutschen. Nach
England hatten die Deutschen einen weiten Weg, und hätten
zuvor auch andere Nationen passieren müssen; Spanien und das
heutige Belgien waren mit Österreich nur zeitweilig vereinigt.
Ein Blick auf die ethnographische Karte Europas zeigt
folgende Situation: die ethnographischen Grenzen zwischen den
Deutschen, den Franzosen, Italienern sind scharf und bestimmt
umschrieben, während im Osten die ethnographischen Grenzen
unbestimmt und verwickelt sind, die Völker sind durcheinander
gemischt; der deutsche Drang nach dem Osten ist durch viele
deutsche Kolonien bezeichnet, die wie Zwingburgen in das
fremde Territorium eingekeilt sind.
Der Westen ist nicht nur ethnographisch 1 , sondern auch
politisch vom Osten verschieden. Im Westen gibt es größere
Nationen und größere Staaten (klein sind nur Holland, Belgien,
Portugal), im Osten gibt es kleine Staaten, welche aus Teilen
kleiner Nationen (Rumänien, Serbien, Montenegro, Bulgarien,
Griechenland) gebildet sind, und neben ihnen befindet sich Öster
reich-Ungarn und die Türkei, welche aus vielen kleinen Nationen
und einst unabhängigen Staaten zusammengesetzt sind. Ruß
land enthält eine große Anzahl solcher kleiner Nationen und
gewesener unabhängiger Staaten, aber zum Unterschiede von
Österreich-Ungarn und der Türkei wird es durch ein bedeutendes
zahlenmäßiges Übergewicht des sog. herrschenden Volkes ge
kennzeichnet.
II.
Das nationale Prinzip.
6 .
Das Nationalgefühl und die nationale Idee.
13a. Die Forderung der Verbündeten, die kleinen Nationen
mögen ebenso respektiert werden, wie die großen, ergibt sich
aus der Anerkennung des nationalen Prinzips. Zum Verständnis