Full text: Das neue Europa: der slavische Standpunkt

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ZNTg^dkhcW/ Es entwickelt sich die Autonomie und Selbstverwaltung 
^cfeoJjidividuen, Klassen, Nationen, und gleichzeitig verbinden, 
^^^tgänisieren, zentralisieren sich die Individuen, Klassen, Nationen 
in stets engerer Umschließung. Dieser Prozeß geht innerhalb 
der Nationen vor sich, aber auch in den Beziehungen von Volk 
zu Volk — die Interstaatlichkeit und Internationalität wird intimer, 
Europa neigt entschieden einer kontinentalen Organisation zu. 
Das Nationalitätsprinzip hat gleichzeitig mit dem Inter 
nationalitätsprinzip (Zwischenstaatlichkeitsprinzip) Geltung. In 
dem Maße, als sich die europäischen Völker individualisieren, be 
mühen sie sich auch um einen wirtschaftlichen, verkehrstechnischen 
Zusammenschluß und nähern sich überhaupt einander, soweit die 
technische Kultur in Betracht kommt; aber die Individualisation 
und die Zentralisation werden auch geistig durch Austausch der 
Ideen und der gesamten Kultur vertieft (Kenntnis fremder 
Sprachen, Übersetzungen). Europa, die Menschheit, werden 
immer mehr zu einer Einheit. 
Zwischen der Nationalität und der Internationalität gibt es 
keinen Widerspruch, im Gegenteil Übereinstimmung; die Nationen 
sind die natürlichen Organe der Menschheit. Die Menschheit ist 
nichts Übernationales, sie ist die Organisation der einzelnen 
Nationen. Wenn sich also die einzelnen Nationen um ihre Selb 
ständigkeit bemühen und die Staaten zu sprengen trachten, in 
denen sie bisher gewesen, so ist das kein Kampf gegen die Inter 
nationalität und die Menschheit, sondern ein Kampf gegen die 
Unterdrücker, die die Staaten zur Nivellierung und politischen 
Einförmigkeit mißbraucht haben. Die Menschheit strebt nicht 
der Einförmigkeit, sondern der Einheit zu; und gerade die Selb 
ständigkeit der Nationen wird die organische Assoziation, die 
organische Föderation der Völker Europas und der ganzen 
Menschheit möglich machen. 
Die Mannigfaltigkeit der Sprachen ist kein Hindernis. Im 
Mittelalter und bis tief in die Neuzeit hinein war das Lateinische 
das internationale Verbindungsmittel; in neuerer Zeit hat das 
Französische diesen Platz in dem Maße eingenommen, als Frank 
reich in Europa politisch und kulturell das Übergewicht und die 
Führung inne hatte. Heute ist das Englische nicht nur in Europa, 
sondern auch in anderen Kontinenten die meist verbreitete 
Sprache; das Wachstum des englischen Volkes erklärt diese 
Tatsache.
	        
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