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der bedeutendsten Programmarbeiten von Marx im Vordergrund
stehen muß, war dem Verlag eine Selbstverständlichkeit. Darüber
hinaus liat aber die Neuherausgabe der ,,Kritik des Gothaer Pro
gramms" eine besondere Aktualität und Dringlichkeit erhalten.
Nach den furchtbaren Erfahrungen von mehr als 30 Jahren Spal
tung der deutschen Arbeiterbewegung und 12 Jahren Hitler-Regime
wächst in der deutschen Arbeiterklasse heute ungestüm der Drang
nach einer einheitlichen deutschen Arbeiterpartei als dem Bürgen
eines nationalen Wiederaufbaus, der Sicherung der Einheit Deutsch
lands und einer wirklichen Demokratie.
In einer der Bildung dieser einheitlichen deutschen Arbeiterpartei
dienenden Entschließung des 60er Ausschusses 1 , wird auch zu dem
Programm der neu zu schaffenden Partei Stellung genommen. In die
ser Entschließung heißt es:
„. . . . im Maximum soll das Programm-die Verwirklichung
des Sozialismus auf dem Wege der Ausübung der politischen
Herrschaft der Arbeiterklasse' im Sinne der Lehren des konse
quenten Marxismus sein, wie sie im .Kommunistischen Mani
fest', im Eisenacher Programm der deutschen Sozialdemokratie
und in der Kritik von Marx und Engels zum Gothaer Programm
festgelegt sind."
Die „Kritik des Gothaer Programms" gehört zu dem notwendig
sten marxistischen Rüstzeug der Diskussion, die in der deutschen
Arbeiterschaft allüberall im Anschluß an die angeführte Entschließung
zur Bildung einer einheitlichen deutschen Arbeiterpartei im Garage ist.
Die vorliegende Ausgabe der „Kritik des Gothaer Programms" ent
hält außer den eigentlichen „Randglossen zum Programm der deut
schen Arbeiterpartei" von Marx und dem dazugehörigen Begleitbrief
eine ganze Reihe von Briefen von Marx und Engels, die in engem
Zusammenhang mit dem Gothaer Programmentwurf und der Bildung
1 Gemeinsame Konferenz des Zentralausschusses der Sozialdemokratischen
Partei Deutschlands und des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei
Deutschlands mit den Vertretern der Bezirke vom 20./21. Dezember 1945.