Full text: Hundert Jahre deutscher Handschrift 1. Teil (01)

Sie feierliche B3ir£ung ber Antiqua, in bet bas B5et£ ge- 
brurft ift, ift ben ernften ©ebanfen bes 3nh<dts oo((£ommen 
angepaßt. „Sie monumentale 3vu6>c,“ }o fd)i(bert SRapfUbet 
feine ©mpfinbungen beim £efen biefes Buches, „bie oornehme 
Äusgegüchenheit, bie in ben (Seiten h e rrfd)t, teitt ficf) bem 
£efet mit, er erapfinbet (Sammlung unb Änbarfjt gum £efen, 
unb es gleitet fein empfangenbet unb fchauenber (Seift beim 
£efen baßin, fo fad)t unb eben roie in einem Äa^n über einem 
bfanfen ©emäffer, an beffen Ufern Bäume unb Blumen mtb 
fanft begrünte Sgüget ben Sriebensgtuß bes Se ft tags ent- 
bieten.“ ©in groeites B3et£, „Ser Seppith bes £ ebene“ oon 
0tep£fan ©eorge, roirb butdj bie Änroenbung ber 2£ntiqua 
als Srucftgpe, burd) ben oon ihm entroorfenen Budjfchmud! 
unb bie roten Änfangsgeilen ber Ähfcßnitte auf einen ernften, 
feierlichen Son geftimmt. Sn einer (Sruppe f(einer Bücher, 
bie eine Äuswaßt bcutfd)et Schriften enthält, ift bie Suttiqua 
beibeßatten, bie Hauptwörter finb nad) ber oon £)a£ob ©rimm 
angeregten (5d)teibweife dein geftßtieben; bas^omma ift ba, 
mo Berfe gebruett finb, butri) einen ßochgefte((ten P>un£t er- 
fegt, ba bas iQotntna angeblich eine getoiffe Bnruße in bas 
Sd)riftbi(b bringe. Sie Ödjrift auf feinen grapßiftßen Blättern 
oetg(eid)t £Rapfi(bet in finniger BJeife mit einer fUtelobie, gu 
bie ber Bi(berfrhmuc£ bie Begleitung bifbet; beibe finben ihre 
wahrhafte Bereinigung, inbem fie in eine rein ornamentale 
Sphäre erhoben werben. 
Siefe auf ßiftorifeßem Boben fußenbe .S^unftritßtung, bei 
Sltinget Äfaffigismus, bei (Sattfer beutfeße unb bei £ed)ter 
itatienifeße SRenaiffante, mußte bem ftarfen ©influß eines über 
£onbon unb ^Paris nach Seutfdjfanb gefommenen £5apanis- 
mus weiten, bem ber ,Slreis um SJtorris, ber feft in ber Ber- 
gangenheit feines eigenen Botfes wurgette, noch troßte, bet 
aber ba Boben gewann, wo bas Bedangen nad) Steuern bie 
bobenftänbige -Stunft mißachtete. BBenn man auch anerfennt, 
baß bie B5er£e ber fapanifd)en -Siunft, befonbers bie Biiber- 
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