$>eln& Zottig, ber fid) als l 23emunbetct bes gotifdjen Stils
unb als Verebter ber alten beutfehen Schriften befiannte,
machte ben OJerfud), bie legieren iin moberucn Ginne 3u er-
neuetn. Go entftanben bie breite, oergierte, aber ruf)ig roitfenbe
„ < 2öalt6>ari“ (1900), bie feierlid>e „Gerraanifd>“, bie in bem
^Prarfjttoerf: „NJalball, bie Göttermelt ber Germanen“ als
Grucfitppe oermenbet rourbe, unb bie ,„&önig-Gd)mabad)er“,
eine ernft mitfienbe < 2X5er£fcbtifl.
Giefelben romantifdjen Steigungen roie bei $eing^önig be-
raetfien roir bei (Emil Nubolf *2061)5, beffen bemeglidjefPbatitafie
fiel) gern in ornamentalem ^Sudjfdjmucf! ergebt. Geinet Vor
liebe für bie alte Nürnberger Srafitur bes NticbaelQ3auetn-
feinb oetbanfen roir bie < 2Beij5-f5 r <ifl ;ur (1910), bie biefet oiel-
gewaltigen, in ihrem Sotmenreidjtum unetfd)Öpflid)en Schrift
neue Schönheiten, aber artrf) neue Nbfonberlid>fieiten abge-
gelaufd)t £)at. Sie .Älaffifier bes Scmpel-‘23etlages finb in
“OBeijS-Srafitur gebrurfit. Seine „(Elgeoir-Äntiqua“ bringt
ben Namen einer berühmten £)ollänbifrf)en Grucfierfamilie in
(Erinnerung.
Gie Neit>e ber Gdjriftfiün/tler, bie ttod) buzd) meitere
Namen, roie 253ifli QBegenet (Älpha- unb QSeta-S^nttqua),
Euciau Q3crnt)atb (QSernharb-Qfrafitur unb Äutiqua), 23elme
(Gotifif))i (£>eibu£, §ibus, £JXtatt£)ies, Georg < 2ßagnet unb
oiele anbere foctgefe^t roerben fiönnte, möchte id> mit £ubroig
Sütterlin abfdjlie^en, beffen Nuffaffung oon ber Aufgabe
bes Gdjriftfiünjtlers fiel) in folgenben c 2ßorten fiunbgibt:
„Nur mit fcl)euet (E^rfurrbt trete er an bie Änfr ber Ver
gangenheit heran, betrachte fie als einen uns oererbten S^ah,
an bem Naubbau gu treiben roir nicht bas Ned)t b a ben,
fonbern ben mir in ehrlicher Arbeit ermerben müffen, um ihn
gu hefigen.“
Groge .Slünfilet, mie Eeonarbo, Güter u.a., h a ben neben
ihrer fd)öpferifd)en$citigfeit oec/ianbesmägige2Xnterfu^ungen
über ihre 2>2unjt angefiellt unb fdjriftli^) fe/igelegt. 5^.ud)
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