^etljfprung (Xehrbuch bet Kalligraphie, 1854) 6tiefte mit
Befotgnis auf bie burrf) ©arftairs unb feine Anhänger in
bie 0tf)tift bjincingetragene ILmmalgung. ©einem ernften
Öinn mar bas Auftreten ber geroerbsmäjSigen $)anbfd)tiften~
oerbefferer in bet (Seele gumleber. ©r f tagte barüber: „Lettin
namentlich, bas einen fo großen c 2Bert auf QBare mit fcemb-
flinbenben ©titelten fegt, mürbe mit Abenteurern über-
f^memmt, me£d)e breitfpurig hetoothoben, bajg fie mittelbare
unb mo£)£ unmittelbare (Sdjület ©arjtairs feien. / pomphafte
Anfünbigungen, in melden fie, unter Q3erjid)erungen aller
Art, febem in 15 £e£)tftunben eine f^ßne unb geläufige $anb-
f^rift beibringen mollten, sogen oiele an, ihr ©lütt bei 32ta~
bame c5affe, $errn B3ec£, Bungel u. a. gu oerfu^jen.“ $erg-
fprung h a * bas ‘Berbienft, auf bie hijiotifche ©ntmirflung unb
Beteiligung ber beutfd)en _S<turrentfrf)rift t)ingeroiefen gu
haben, ©r fdürfte ben ©d)reible£)rern i£)r b>l/torifr^>Eö ©e~
roiffen, inbem et fagte: „5)et fixere, unoetmanbte Blitt auf
bie antife (Streift unter aufmerffamer ‘Betrachtung ber 22urch"
gangsftufen fi^ert »or Berflachmtg, bringt ©iniguug bet
Anfiiten unb erhält niit nur ben 3tational^>arafter unfeter
(Sirift, fonbem prägt ihn auch beflimmter aus.“ 5>etn Urteil
£angs, ba)g bies Beginnen feine rechte Kritit oertrage,
tonnen mir nitf>t guflimmen, fonbern fefeen ihm bas Bßort
Btanbis entgegen: „£)ie (Sirift gehört gu jenen menfrf>li^>en
©eftaltungen höherer Art, bie mie bie (Spraye unb bas
£Xetht nur htfl°rifch oerjlanben unb meitergebilbet roerbeu
tonnen.“ 3n ted)nifdjer Begiehung begeht $ergfprung ben
©runbirrtum, bag er bie Schrift unabhängig oom 32taterial
entstehen taffen mill. Srohbem h Q t er, faft unberoujgt, feber-
gemä^e 5 ottncn gefchaffett, bie bis in bie ©egenroart hinein
für bie <3d)ulfchtiften ootbilblid) geroefen finb.
©iner jener ^anbfthriftenoerbefferer, bie in mcnigen
£eftionen fiteste ^Öanbfthriften in gute oermanbcln rnollen,
ijt ©. ^reimirth (52et Argt ber ^anbfirift, £eipgig 1855).
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