Full text: Hundert Jahre deutscher Handschrift 1. Teil (01)

roeil fie ein arf)tbunbert Qab« langer c 23ejig ber Seutf eigen 
i/i, nnb roeil Q3ibel, ©efaxxgbutb xxnb oor allem bie beutfdgexx 
.Sllaffiter barin gebracht finb. Sie @oti£ aber, aus ber fie ent- 
fproffen, fei ber eigentliche germanifrige Stil. Sie getraanxfcbe 
Ältertumsroiffexxfdgaft, bie uns befonbers burdj bieSorfdgungeu 
Stof. ,&offinnas gugäuglicb gemarkt roirb, roeift nad), ba)g bie 
©ermanen ber ©xfen-, c 25ronge- unb Siupfergeit für ihre 
Qöaffexx, <3rfgnaxc£jt üc£e unb ©ebraurbsgegenftänbE neben 
Spirallinien ein 3i erra otio oerroenbeten, bas aus Sreiecten 
obtxe©tunblinien bejlanb, beten textet gebogene 0rf>en£el einem 
gotifr£)en Spxlgbogen ähnlich fe£)en. Siefes bUlotio roirb mit 
großer ^Sebartlidgfeit fejigebalten. Äbolf IKeixxecEc erblictt 
barin, roie er in einem Buxffafcg „Sie 5}er£unft ber beutfcbexx 
Schrift (Seutfcbe c 2Belt)“ ausfübrt, bie ©runbbejtanbteile bes 
gotifcben Stils unb ber gotifcben Schrift im .Äeixngujtaxxbe. 
Sie beliebten QSeräftelungen bes Slecbtroertgierats, bie alt- 
germanifrfje Vorliebe für “^Bargen, Äusroücbfe unb 33uc£el 
finben fidg, ins Slädjenhafte übertragen, in ben J^raufexx, §a£en 
xxnb @r£en unferEr ,Stleinbxirf)jtabexi roieber. Sie §ra£tur im 
exxgeren Sinne i)£ im bergen Seutfr^laubs gur 3 C *£ ber 
bödgften SRenaiffanceblüte entftanben. ^ein geringerer als 
Älbrec£)t Stirer l)at i£>r bie Sotmert oerlieben, bie fie burr£> 
bie Stilroanblxtngen bES £8aroc£, £Xo£o£o, ©rapire, über bie 
QSiebermeiergeit hinaus bis gur ©egexxroart bemalten bat. @s 
xxxujg alfo in ilgtr ein ebenfo guter ,&ern (tcctexx, roie in bem 
beutf^gexx ‘23ol£e, bas fie gum ^.leib ihrer Spradge ausge- 
roäblt bat* c 25ol£, ©prarije unb Schrift finb roefensoerroaubt. 
Sie ©igentümlxdgteiten ber beutfeben Sprache, in ber £atein- 
frfjrift oft mifgoerftan blieb, fommen in ber beutfeben Qcbrift 
treffenb gum Ättsforurf. Sie beutfetge Schrift ift ebenfo ein 
©rgeugnis beutfdger 5geimat£unji, roie bie beixxxatlicbexx S5au- 
benfmäler uxxb bie bßimifdgen Srarfgten, fie xnufg roie biefe in 
ihrer alten Schönheit erhalten roerben. ©s haben ficb» ‘25 er eine 
gebilbet, bie fii£ bie ©rbaltung ber beutfeben Schrift gur 
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