Full text: Hundert Jahre deutscher Handschrift 1. Teil (01)

tialen; ober man fud)e beim ©djxoargbrud bie DXeige ber 
Sarbe burd) ©d>nör£el unb £ 23ergiexmngen gu erfeßen. <3rt 
ber £Xenaiffante mürben beutfd>e unb lateinifrße ©d)tiften 
glexcßgeitig axtgexoenbet. Älbred)t Sürer unb fein .Äreis, 
bgolbexn unb (Sraxxad) prägten ben Slunftfdjriften bie Qotxxxett 
auf, bie fid) mit geringen ©d)toan£ungen bittcf) 'XSaroct, 
DXofofo unb ©mpire bis auf ßeute oererbt ßabexx. daneben 
ßatte fid) in ben .Slangleien eine Ärt ber Slunftfcßrift ent- 
xoirfelt, bie außer ber 3Xbfid)t, eine feierlitße, mürbeoolle 
c 2öirtung gu ergielen, bas Q3eftreben oerfolgte, burd) cßaraf- 
teriftifcße, oft bigarre @igentümlid)£eiten eixxe 5ä(fd)ung ber- 
felben gn erfd)toeten. 
2)as 19. 3af>r£)unbett mar xxi^t imßanbe, aus eigener 
Slraft einen felbßtätigen Slunftfttl ßeroorgubrUtgen. @s 
geigte, mie ‘XBeftßeim mit großer <5d)ärfe fid) ausbriirft, 
„eixxen laxxgfamen, tropfexxxoeifen 3 Er f a ^ aller (Sefcßmads- 
fonoention.“ DTad)bexn ber Sllaffigismus bes Empire fiel) im 
53xebermeierßil ausgelebt ßatte, mußte bas ^uttßbebürftiis 
bxxtd) bie DXacßaßmung früherer ©tilarten befriebigt xoer- 
ben. 5)ie eingelnen ßxftorifcßen Ötile löjiexx fid) in bet S)err- 
frf)aft na^eixxanber ab. S)utd) bie Sreißeitsfriege naßm bas 
nationale ©elb/tgefüßl einen großen SXuffdjroung. < 2öie man 
auf poetifrßetn ©ebiet firf> in bie natioxxalen SMrßtungen bes 
SQlitt eialt er s oertieft, fo xoaixbte man fi^f) and) ixx ber bil— 
benben Slxtxxft ben großen QBerfen f ener 3eit gu unb ergeugte 
eine Slunftbegeißerung, bie man als 9Xomax.tif begeid)net. 
Xlom romanifd)en ©til gixxg man gum gotiftßen über, ber in 
feiner unoergänglid)en§oO)eit unb©d)önl)eit )£ets einen großen 
(Sinfluß auf bas beufd)e ‘23ol£ ausgeübt ßat. “XSSäßrenb beim 
33eginn bes 19. 3 a 5 r fe u nberts nod) §ra£tur- unb Slanglei- 
fd)riften mit ber breitext Seber xxacßgefdjticbetx xourben, fanb 
man in ber rotnantiJd)en ^Deriobe < 3Sol)lgefallen an ben go- 
tifd)en Initialen, beren Sormen in Bürger-, (Sefellen- unb 
£Öteißerbriefen in ber Ärt ber alten Q^riefmaler xxad>gebilbet 
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