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Die Zunahme der Inflation zeigt u. a. auch das Verhält
nis zwischen Notenumlauf und Golddeckung, das durch folgende
Zahlen illustriert werden mag:
in Milliarden Franken:
1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920
Goldbestand... 4,1 5 5,1 5,3 5,4 5,6 5,5
Notenumlauf . . 10 13,2 16,7 22,2 30,2 37,3 38
Frankreich steht mit seinen: stark gesenkten Wechselkurs
zwischen seinen ehemaligen Verbündeten mit etwa gleich ge
bliebenen und seinen ehemaligen Gegnern mit übermäßig stark
gefallenen Devisenkursen. Dadurch wird einmal seine Einfuhr
aus den valutastarken Rohstoffländern erschwert, zum andern hat
es die starke Konkurrenz der niedervalutierten Länder, nament
lich Deutschlands mit seinen Industrieerzeugnissen aus den: Welt
markt zu ertragen.
Hand in Hand mit der Verschlechterung der Valuta ging die
Auswärtsbewegung der Indexziffern. Für eine Familie
von 4 Köpfen betrug die Indexziffer für Nahrung, Kleidung,
Wohnung, Heizung und Wirtschaft int Bezirk Calais:
1.7,14 1,8.19 1.4.20 1,7.20 1.8.20
100 281 375 392 440
1.10.20 1,12.20 1.2.21 1.4.21
446 440 419 385
In der gleichen Richtung haben sich auch die Arbeitslöhne
entwickelt. Von der zweiten Hälfte 1915 an bis Ende 1920 waren
die Löhne in ständigem Steigen begriffen, ganz am Ende 1920
trat eine Baissebewegung ein, die 1921 die ineisten Berufe traf.
Für Paris haben sich die durchschnittlichen Stundenlöhne in Franken
im Durchschnitt für säintliche männliche Berufe seit 1911 in fol-
gendcr Weise verändert:
1911 1916
1921
1921 in
% von
1911
0,81 0,91
3,43
423
Folgende Zahlen gelten für:
Bucbdrucker ......
0,80
0,95
3,45
- 431
Schuhmacher
0,75
0,85
3,25
433
Zimmerleute
1,00
1,12
3,50
350
Schlosser
0,90
1,05
3,25
361
Metalldreher
0,83
1,05
3,50
424
Erdarbeiter
0,80
0,98
3,25
406
Tagelöhner
0,50
0,55
2,25
450
sämtliche weibliche Be-
rufe im Durchschnitt
0,41
0,47
2,00
488