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in Rußland, wohin die beiden bald abreisten, denn
vor lauter Kriegsgeschäften batte sich beim Herr
scher eine Melancholie eingestellt und ihn verlangte
nach einer geistlichen Beichte beim Popen Fcdot*) in
Taganrog. Unterwegs aber gab es zwischen ihm und
Platow nur wenig angenehmen Plauderns, da sie
völlig verschiedener Ansicht geworden waren: wäh
rend der Herrscher die Meinung hegte, die Eng
lischen hätten ihresgleichen nicht in Kunstfertigkeit,
schloß Platow, daß auch die Unsrigen alles das aus
führen könnten, was immer sie ins Auge faßten, nur
fehle ihnen die nützliche Unterweisung zuvor. Und
er stellte dem Herrscher vor, daß doch die englän
dischen Meister für alles ganz andere Regeln des
Lebens hätten, der Wissenschaft und der Verpflegung
und daß ein jeder Mensch bei denen über alle abso
luten Umstände vor sich selber verfüge und es somit
nur hieraus herrühre, daß ein ganz anderer Sinn in
einem solchen wäre.
Dies mochte der Herrscher nicht lange anhören, und
*) Dieser „Pope Fcdot“ ist nicht aus der Luft gegriffen: vor seinem Hin
scheiden beichtete der Kaiser Alexander Pawlowitsch in Taganrog bei dem
Geistlichen Alexej Fedotow-Tschechowskoj, der sich später „Beichtiger
Seiner Majestät“ nannte und es liebte, diesen völlig zufälligen Umstand
vor Augen zu führen. Nun und eben dieser Fedotow-Tschechowskoj ist
augenscheinlich der legendäre „Pope Fedot“. (Anmerkung des Verfassers.)