Full text: Der Linkshänder: Die Erzählung von d. scheeläugigen Linkshänder aus Tula u. von d. stählernen Floh

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je vergaß — Platow wußte, daß er ihn unbedingt nach 
dem Floh fragen würde. Und alsbald wurde er, ob 
wohl ihn sonst auf der ganzen Welt kein Feind je zu 
schrecken vermochte, bei dieser Gelegenheit tief ver 
zagt : mit seiner Schatulle betrat er zwar den Palast, 
doch stellte er sie sehr insgeheim im Saal hinter dem 
Ofen ab. Nachdem er solcherweise die Schatulle ver 
steckt, erschien Platow im Kabinett vor dem Herr 
scher und begann dem in großer Eile zu vermelden, 
was die Kosaken am Stillen Don untereinander für 
zwieträchtliche Unterhaltung führen täten. Seine 
Überlegung dabei war folgende: er gedachte hiermit 
den Herrscher abzulenken, und erst wenn der Herr 
scher selber darauf käme und vom Floh zu sprechen 
anfinge, dann freilich müßte man ihm darüber Rede 
und Antwort stehen und ihm alles ausfolgen, sollte er 
jedoch nicht zu sprechen beginnen, dann könnte man 
es verschweigen und dem Kabinettkammerdiener 
befehlen, die Schatulle zu verstecken, den Tulaer 
Linkshänder aber, den würde man fristlos in der 
Festungskasematte festsetzen, auf daß er dort bis zu 
dem Zeitpunkt säße, da er benötigt würde. 
Nikolai Pawlowitsch freilich, der Kaiser, der vergaß 
eben nichts, und kaum hatte Platow von den zwie-
	        
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