Full text: Der Hamburger "Junge Mann" (5,4)

Huf (fern „Dom" 
Neben betn Theater ist als die vorzüglichste Ver 
gnügungsstätte der „Dom" zu nennen. 
Er ist leider nur während eines Monats im Jahre 
im Betrieb, aber dafür wird er in vollen Zügen aus 
genutzt, daß seine Wirkung während der übrigen elf 
Monate des Jahres noch vollauf gespürt wird. 
Der Name „Dom" wird den Europäern außerhalb 
Hamburgs, Altonas und Wandsbeks kaum in dem hier 
angebrachten Sinne geläufig sein. Wer soll auch darauf 
kommen, daß der Dom ein überlebensgroßer Jahrmarkts 
und Kirchweihtrubel ist? 
Für den Hamburger, insbesondere den Jungen 
Mann, verbindet sich aber mit dem Dom eine Fülle 
von Seligkeiten. 
Das ganze Heiligegeistfeld gehört ihm dann. Schon 
wochenlang vor Eröffnung des Doms werden in allen 
Kontoren Pläne geschmiedet. Man holt die Erfahrungen 
des letzten, vorletzten Jahres aus den Erinnerungs 
winkeln; horcht hier, horcht dort, überschlügt den Wirt 
schaftsetat und rechnet im Schweiße des Angesichts sich 
ein kleines Extra-Etatchen heraus, um sich ein Lüftchen 
zu verschaffen. Denn auf dem Dom ohne viel Geld zu 
sein, das ist nur ein halber Spaß.
	        
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