150 Die Verhandlungen über die Türkenhilfe in Regensburg 1532.
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ratungen gewalisam fernhielt, man gab auch später die in dieser
Angelegenheit gewechselten Schriftstücke nicht zur Abschriftnahme
frei. Als sie den Schreibern der Stände diktiert werden sollten,
mußten die protestantischen abtreten, die andern aber wurden
unter Feststellung ihrer Namen eidlich verpflichtet, keine Äuße⸗
rungen über das von ihnen Niederzuschreibende zu machen, noch
irgendwelche Abschriften davon zu liefern.“ Trotzdem war es
den Protestanten verschiedene Male gelungen, sich Nachrichten
über die Vorgänge innerhalb des Reichstags zu verschaffen.
So erhielt der Memminger Maurer von einem altgläubigen
Freunde eine vollständige Abschrift der Verhandlungen vom
25. Juni;? und am 27. Juni wagie es gar der Gesandte der
Stadt Nordhausen, der an die Protestierenden ergangenen Auf—-
forderung, den Raum zu verlassen, nicht nachzukommen und der
Verlesung der Schriftstücke beizuwohnen. Er wurde bemerkt
und mußte der Gewalt weichen.“ Jedenfalls waren so die
1 Aktenvermerk auf dem Schriftstück die Konfutation betreffend im S.⸗
A.Munchen, 157/6: ælecta dieta quinta die juli und alle der protestiren⸗
den schreiber, item die nit sonder herrn hetten, sind auf bevelch des reichs⸗
cantzlers außgeschafft und den andern bei den pflichten, damit sy yren herren
verwant, verpoten, nachvolgend schriften nit zu revelirn noch yemants copias
ingeben; es seyn auch yedes schreibers namen derohalb aufgeschriben und dem
verleser zugestellt worden“.
Maurer an Memmingen vom 28. Juni 1332 im St.“ A. Mem⸗
mingen: „Als man aber in rethen uffgestanden, that ich mich zu aim des
guthe alte kantschaft ich hab und erfragelt sovil, das ich nit allain erfur, wo
von gereth wurd, sonder gab mir dasselb in geschrift, doch in großem gehaim
und vertrawn .... Und alsbald ich die überkam, tailt ichs Straßburg,
Ulm und Nürnberg vertrawlich auch mit, die das von stund an uff der post
gen Nürnberg geschickt haben, damit sich die daselbst darnach gerichten und
dest davferer anzuhalten wissen“.
8 Am anschaulichsten schildert diese (schon in pol. Kor resp., 155 er⸗
wähnte) Szene Maurer in seinem Briefe an Memmingen vom 28. Juni 153
(im SteA. Memmingen): „Weitter, gunstig lieb herrn, so ist uns gestern