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Beilagen.
[1.] Es haben sich myns genedigsten herren des churfürsten von Sachsen und
myner genedigen herren des marggraven von Brandenburg, Brauntzweig und
Lunenburg und des VLandgraven zu Hessen potschaften uff den artikl, den kay.
nt. der turkenhulf halben erstlichen zu beratschlagen bevolhen, nachvolgender
meynung von der churf. gesanten, fürsten und derselben abwesenden botschaften
bernemen lassen:
Nemblich, das myn gnedige herren, die fürsten, und die andern sich zu
zrindern wole wuüsten, was kay. mi. und den stenden der churf. zu Sachsen
und syner churf. gn. mitverwandten hetten zu Augspurg uf jüungst verschienen
reichstag angezaigt, sonderlich das sy by kay mi. umb ein bestendigen frieden
gebeten] und das jre mt. mit jrem fiscall genediglich verschaffen wolten, in
jachen unsers hailigen glaubens und relligion und was ime anhangt under
dem schein des rechten widder ir churf. und fürstl. gnaden und derselbigen
mitverwandten stil zu steen, damit sie, neben anderen des hai. reichs churf.
iürsten und stenden, sich eins steten bestendigen friedens frewen und trösten
möchten; das sie aber derselbigen zeit uf ir underthenigs suchen bitten und er⸗
pieten nit lenger erhalten mögen. Darumb sie als diejenigen, die gemaynen
fried, ere und wolfart des hailigen reichs begehrten, jre mt. umb soliche ver⸗
icherung in schriften abermals underthenigst anzusuchen verursacht, und under
anderm innhalt derselbigen schrift zu erkennen geben, das jre mit. aller⸗
zenedigst zu ermessen, wie beschwerlich inen fallen wolt, sich ire habe und volk
mit darlegung großer uncosten widder den Türken zu ziehen, entplößen und
dannocht solicher beschwerung und censuren jrer mi. fiscal under dem scheyn
des rechten nachvolgender thettlicher handlung und verderbung zugewarten,
mit underthenigstem anrufen an jre mi., sie wolt sich genediger antwurt ent⸗
schließen: was dan ine gepüre und müglich sye widder den Türken oder ander
anliegend des reichs zu thun, darin wolten sie sich nach irem vermögen gegen
ire kah. mt. so underthenig gehorsam und willig beweysen, das sie onzwifel
ein gnedigs gefallen darin empfangen werden. Darauf dan ir mt. inen ge⸗
aediglich in schriften die antwurt und vertröstung gethan, nachdem jre mt.
eyn reichsstag ußgeschrieben darzu sie ire churf. und f. gnaden und derselbigen
verwandten zu erfordern willens, wolle jre mi., mit denen solichen und der⸗
gleichen sachen zu handeln, sye so vill von nöten davon underreden und iren
churf. f. gn. und derselbign mitverwandten so ein kaiserlich gepürlich und
gute antwort geben, das sie pillich ursach haben sollen, deßelbigen nit übel
zufrieden zu sein.
(2.] Derhalben ist irer churf. und f. gn. und derselbigen verwandten
underthenigst bitt, kay. mt. wolle sie der obgehörten genedigsten vertröstung
nach mit genediger aniwurt versehen, damit im hailigen reich fried gewürkt
und alle sachen dester statlicher zu hochgedachter kay. mi. und des hailigen reichs
wolfart gehandelt und gereichen möcht.