VI.
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(3.] Aber neben dem sehen die obberürten geschigten uffs underthenigst
vor gut an, dieweil kay. mi. und alle stende des heiligen reichs wissen, wie
beschwerlich dißer zeit sein will, teutscher nation soviel volkz, wie im augs⸗
purgischen abschied befunden, mit probant und anderm nach notturft zuunder⸗
halten, nachdem bis hier kein vorrat und nichts bestalt und die geschigten an⸗
gelanget, als solten irrungen von wegen des königreichs zu Hungern in güt⸗
licher handlung stehn, das kay. mt. uff das underthenigst zu bitten,
soviel müglich helfen zu fördern und daran zu sein, damit der fride des orts
gewirkt, so weren sie guter zuversicht und hoffnunge, des Türken fürnemen
solt dadurch gestillt und abgeleinet werden. Und ob Über solichen gewirkten
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teutscher nacion zufügen wolt, so künt alsdan das römisch reich, die weil sie,
die Ungern, mit zu hilf dest statlicher dem Türken widderstant thun, welchs
sonst nit gescheen möcht, so diße irrung zu Ungern, wie sie itzunt stehn, on⸗
vertragen und onentscheiden pleiben solten.
III. Kaiserlicher Antrag auf Einsetzung eines Ausschusses.
(1532, April 21.]
In Wien E.⸗K.⸗A., ferner ebendort R.⸗T.⸗A., München S.«A., Karlsruhe
G.⸗L.⸗A., Konstanz St.⸗« A., Marburg S.⸗A.
(Inhalt: 1. Dank des Kaisers, daß die Stände die Türkenhilfe zuerst beraten
wollen. — 2. Die in Augsburg bewilligte Hilfe ist auch unter Hinzurech-
nung der vom Kaiser versprochenen Unterstüßung ungenügend, besonders da
noch eine Reihe von Abgängen eintreten wird. — 3. Die Stände sollen einen
Ausschuß erwählen, mit dem der Kaiser über die Steigerung der Hilfe und
die Beschaffung des Provianis beraten kann. — 4. Auf Grund der Sonder⸗
eingabe der Protestierenden sollen die Stände ein Gutachten über einen
ihnen zu gewährenden Frieden vorlegen. — 5. Desgleichen über eine Schlich⸗
tung der Ungarischen Irrungen.
Die ander schrieft der key. mi. auf der stende antwort.
(Aktenverm.: Exhibitum per Fridericum ducem Bauarie et Hen-
ricum comitem de Nassow 21 aprilis).
(1.1 Die römisch kaiserliche majestät unser allergnedigster herr hat der
churfürsten botschaften, gaistlich und weltlich fürsten, derselben abwesenden
botschaften und anderer stende des hailigen reichs, so allhie auf diesem
reichsstage erschienen sein, aniwurt gutbedünken und bewilligen, so sy jrer
mt. auf jr gethanes furtragen in schriften übergeben haben, gnediglich ver⸗
nomen.