Full text: Die Türkenhilfe und die politisch-kirchlichen Parteien auf dem Reichstag zu Regensburg 1532

IJ. 
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X. Ablehnung der Türkenhilfe durch die Protestierenden. 
A. Erklärung im Kurfürstenrat. 
[1532, Mai 16.)] 
In Wien E.⸗K.⸗A. 
(Inhalt: Kursachsen, Luneburg, Hessen und Mitverwandte pro⸗ 
tessieren unter Berufung auf ihre Sondereingabe vom 20. April und die 
Weigerung der Stände, ihnen Frieden zu gewähren, gegen die Bewilligung 
der Turkenhilfe.] 
Aktenvermerk: Praesentatum post prandium in conventu omnium 
ztatuum.!“ 
Es haben wir, unsers gnedigsten herrens des churfürsten zu Sachsen, 
herzogen zu Lünenburg, landgraven zu Hessen ect und denselben mitgewandten 
räth und pottschaften, in verlesung der antwurt, so kay. mi. soll gegeben werden, 
vermerkt, wie das iren chur und fürstlichen gnaden und der andern darinnen 
gedacht wird, die türkenhilf belangend, alß sollichs der buchstab mit bringt. 
Nun wissen sich e. chur: und fürstliche gnaden und der abwesenden potschaften 
sampt den andern stenden genugsamlich zu erinnern, welcher gestalt wir als 
irer chur: und furstlichen gnaden und der andern protestierenden stend ge⸗ 
schickte räth und potschaften in anfang dieses reichstags uns haben vernemen 
lassen, das wir von hochgedachten iren chur: und f: g. und den andern bevelch 
hetien, der türkenhilf halben in nichts zu bewilligen, es were denn zuvor ain 
gemainer frid im reich teutscher nation aufgericht, auf das ain jeder wisse 
wie er neben dem andern sesse; wellichen auch ire chur: und f. g. und die an⸗ 
dern aufs aller underthenigst diemütigst und höchst gesucht, auch deßhalben von 
k. mi: nit geringschätzige vertröstung in jrer mi. zueschreiben empfangen. 
Steen noch der underthenigen zuversicht, es werde an jrer kay. mi., den be⸗ 
zerten friden zu geben, nit allein unsern gnedigsten und gnedigen herren und 
derjelbigen mitgewandten, sonder auch andern stenden des reichs und ge— 
mainer christenhait zu gut, kain mangel erscheinen; wie wir dan als die ge⸗ 
schickien verhoffen, billich geschehen soll. Das aber gemaine stend desselben in 
waigerung steen und friden nit geben noch zusagen wöllen, wird unsern 
gnedigsten und gnedigen herren und derselben mitgewandten sonderlichen in 
diesen schweren leuffen zu weiterm nachgedenken nit geringe ursache geben. 
Derhalben wissen wir, die verordneten räth und geschickten, weniger dann vor 
1Das Alktenstück befindet sich in dem Faszikel unmittelbar vor der am 
Donnerstag nach Exaudi (16. Mai) überreichten hessischen Protestation; gehört 
also offenbar hierher.
	        
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