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XV. Weitere Anordnungen des Kaisers betr. die Türkenhilfe vom
31. Mai.
(1532, Mai 31.)
Im St.⸗A. Memmingen; ferner in Wien E.K.⸗A. u. R.⸗T.«A.; in Munchen
S.⸗A.; in Marburg S.⸗A.; in Frankfurt St.⸗“A.; in Konstanz St.«A.“
Inhalt: 1. Die Tuürkenhilfe soll zum 81. Juli nach Regensburg ge⸗
stellt und an die Befehle des Kaisers gewiesen werden. — 2. Entfernt liegende
Stände möchten die Hilfe in Geld leisten. — 3. Die Stände sollen darüber
aachdenken, wie die Protestierenden zur Bewilligung der Hilfe bewegt werden
tönnen. — 4. Bittgesuch an die Eidgenossen. — 5. Proviantbeschaffung. —
b. Bitte um endgültige Antwort, damit man zu den andern Punkten der
Tagsakung übergehen könne.)
(1. Die rö. kay. mi. unser allergnedigster her haben der churfürsten f:
und gemainer stend antwurt uff jrer k. mi. jüngst beschechen schriftlichen und
mündlichen fürtrag, berürend die eylend hilf wider den Durgen, gnediglich
bernomen.
Damit nue ir mt. derselben hilf halben wider den Durgen ain vol—⸗
omenlich aniwurt on lengern uffzug, wie dan selhs die merklich notturft er⸗
fordert, von den reichsstenden bekomen mag, ist jr k. mi. noch der mainung,
jo sy hievor anzaigen und schriftlich übergeben hat lassen, nemlich, das sy
irstails sich zu beschiermung der teutschen nation gnediglich undernemen wil;
doch dieweil die gemelten stend entschlossen sein, solch hif, zu Augspurg bewilligt,
nit zu staigern, das zum wenigsten dieselb hilf jetz von stund bereit gemacht und auf
ain benanten tag in anzug und genzlich zu nutz und würkung gebracht werd,
das auch das krigsfolk jrer mt., wie inen sein mi. das bevelchen würd und
den stenden vorangezaigt ist, gehorsam laisten.
Und wiewol die merklich notturft so scheinvarlich jetz vorhanden, das
kain verzug on großen nachtail erlaiden mag, nichidestominder in ansehung der
stend anzaig auch in erwegung desfelben, begert jrek. mi., sover die gemelte
hilf uff dem letsten tag junii anzuziechen nit berait sein mecht, das durch die
stend jetz von stund an fürsehung geschech dermaßen, das on alles feln alles
kriegsfolk zu roß und fuß, sy sein weit oder nach gesessen, gewißlich uff den
letsten tag des monatz julii zum lengsten alher oder hierumb ankomen und
gemustert werden, und das als dann dasselbig kriegsvolk zu roß und fuß k.
mi. wie gemelt, die zeit auß, so lang die eylend hilf bewilligt ist, gehorsam
In Frankfurt: „auf freytag nach trinitatis 131. Mai]; auch in den
andern Archiven, wenn überhaupt datiert, mit «cultimo maiiy bezeichnet.