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Sic ^efuiten Slbam Sanner, ißaul Saijmann, St)eopl)i( 9fiai)naub'
nnb ©ellarmin, alte oier nud) heute nod) Sorpphäcit ber jefuitifä)eu Sfyeotogic:
„Sie SobeSftrafe gegen bic Seher wirb non ben weltlichen ©ewatten
ool Ift reift, aber int duftvage nnb auf 93e f ct}t ber fird)tid)cn ©cm alt.
Scgfjatb fann bic weltliche Qbrigfeit einen bem weltlichen Sinn überlieferten Seher
non biefer ©träfe n i dj t a it § n e h nt c n. Siefe ©träfe gilt niefit nur gegen bie
Seher, bic früher fatt)olifd) waren nnb al§ ©rwadifcne abgefallcft finb, fonbern and)
gegen bic Setter, bie bie Seherei mit ber Tftuttcrmild) eingefogen I)a6cn uttb bic
Segerei bartttäcfig nerteibigen. Sa§ ift allgemeine ßetjre." (Tanner S. J., De
fide, disp. 1., qu. 8, dub. 6, 128: Theolog. schol. tom. 3., Ingolstad. 1627 r
©. 474, 475.)
„Sie 3jnquifitorcn ber fehcrifdfcn 93o§t;cit werben nid)t irregulär, wenn fic
ben unnerbcfferlidjen ©djulbigcit ber weltlichen ©ewalt übergeben; beim fie felbft
fprcdjcn ja ba§ SobeSurteit nicht, nod) führen fic e§ au§, fonbern fic itberlaffcn bie
9luSfü|rung bem wetttidjen Stritt, beit fie baju noch aufntuntern fönnen, ot;ne irre*
gttlät 5lt werben." (Laynrann S. J., Theolog. mor., Edit. Monach. 1625,.
©. 224.)
„Sie SobeSftrafc ift feine 51t fdjwcrc ©träfe für bic fieser, wcldje bic ab*
fdfcutidjftcn uttb für ba§ ©emeinmefen oerberbtid)fteii 93crbrcd;er finb. Sic Sirdje-
Dcftraft gwar nach it;rer SOtitbc bic nicht rüdfaltigcn Seiner, bic nor ber g-alluitg
bcS Urteils fid) belehren, nicht mit bem Sobe. Sie ©djitlb ber Äefeerei fbnnte
aber ohne Ungcredjtigfcit aud) bann mit bem Sobe geafmbet werben. Safj bad
Sebenbig*$erbrennen (vivicomburium), ba§ wcid)tid)en @f)ri[ten als ©rau*
famfeit erfdjeint, eine gerechte Tkftrafung für Seherei ift, jeigt bie alte iprapiä,
bereit ©aftro gebenft." (Raynaud S. J., Opp. 12 S. 535 b.)
„Sem Seher gcfd)icf)t fein Unrcdjt, wenn er non ber Sirdje junt Sobe ncr*
urteilt ober and) burd; eine geiftlidje fpanb getötet wirb. Senn bajj bic Sirdje bie
Sötung nid)t felbft uornimmt, hat feinen ©runb nid)t, baff fie baburd) Unrecht oerübte,.
fonbern barin, bajj e§ für fie nicht paffenb ift. Senn baff bie «Seher bic Sobc§*
ftrafe oerbienen, ergibt fid) ans ber ©cCjriftftette: Sa§ 93öfc fotlft bit au§ beiner
ÜJtittc hintoegtilgen (5. TJtof. 13, 6). Titan wirb alfo fagen ntüffen: bie Selter
fönnen non ber Sirdje bem weltlichen Strm übergeben nnb fönnen uttb 11t äffen non
bem d)riftlid)cn wettlidjen Strm jum Sobe oerurteitt nnb non bem d)rift£ichen genfer
getötet werben." (Schulkenius, Apologia bei Rocaberti Bibi, maxima pontif.
II S. 100. SBerfaffer biefer Apologia ift S3 eit arm in; bic 93erucifc bafi'tr bet
Sötlingcr=9teufd), ©ctbftbiograpt)ic 23eHarmin§ ©. 219; ©djulfeniitio, eilt SBlncr
®ciftlid)cr, tjat nur feinen Statuen geliehen.)
Stnch ^eute nod) gibt e§ geiftlidje SBürbentragcr, bie bem ©eiftc ber (jitquifitioit
offen ihre fjmlbigitng barbringen.
©ine in 9t 0 nt crfd)eincttbc, 0011t JpauSprälaten ©einer Speifigfeit, beut ißriefter
jyclij: © a b c n e, t)ergu§gegcbcne, mit bem päpftlidjen SBappcn gcfd)inüdte fird)lid)*
politifd)c TJionatSfchrift: Analecta ecclesiastica, Revue Romaine, fctjreibt in