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ifjrem ^äljrgang 1895 ©. 30 ff., nadjbem fic ben SBortlaut ctrte§ 33tuturtei(§ ber
(gnqmfition au§ bem 15. ^ahrfjunbert td i cberg eg eb cn Ijat:
„©erotf) roirb c§ unter ben ©ötfneit ber fyinflerniä manche geben, bie, roenn fie
bie§ Urteil lefen, mit roltenben Singen, aufgeblähten Sacfen unb erweiterten Vafen»
löd)ern gegen bie fogenanntc UnbulbfamMt bc§ SVittelalterS loggieljen. Sen Unroert
foldf bummen ©efdfroägeg brauchen, mir unfern Sefern nicht tlar 31t machen
üDtit nollcin Vecbt haben ba§ fitdjlidjc unb ba§ bürgerliche ®efeg meint gegen ber»
artige ©i)fop()anten (gemeint ijt ber uerbrannte Setter) gefämpft, bamit bie <Sd;af=
herbe niefjt nerroüftet roerbe burd) SBölfc im <Sd;af§feU. SBölfe fallen bei ben
SBolfen bleiben; fommen fie aber, angetan mit ©d)af§fellen, um bie Sämmer 311
zerreißen, bann fallen fie mit $cucr unb ©dfroert au§ bem ©djafftall nevtrieben
roerben. . . . $ern fei e§ bcSljalb t>ön un§, baß mir, itnl'lar gemad)t burd) bie
©unfelljeit bc§ Liberalismus, ber fid) in bad ©eroanb ber Klugheit fleibet, fdjroäd)»
lidje Orünbe auffud)en, um bie heilige (guquifition 31t nerteiöigen. fffort mit ben
Vebcn§artcn tmn ber bamatigen 3eit, uou ber Härte ber ©itte, Ion übertriebenem
©fer, al§ ob unfere heilige ItRutter, bie .firdje, fei c§ in ©panien, fei es> auber§roo,
cntfdfulbigt roerben rnüfjte roegett ber Säten ber heiligen ((nquifition! ©er glüd»
liehen SSadifamfeit ber heiligen ^nquifition ift ber retigiöfc {yriebe unb bie ©laubeuS»
feftigfeit gugufdjreTben, bie ba§ fpanifdje Volt giert. D ihr' gefegneten
flammen ber © d) e i t e r h a u f e n! ©itrd) euch mürben, nacl) Vertilgung
roeniger unb gang unb gar nerberbter Sftcufdjen, Saufenbe unb Saufenbe oon ©cclcn
«uö bem ©d)lunbe beS 3;rrtum§ unb ber einigen Vcrbammniä gerettet; burd) eud) ift
auch öle bürgerliche @efeHfcl)aft, gefiebert gegen 3mtetrad)t unb Vürgerfrieg, burd)
^ahrhunberte lunburd) glüdlid) unb unoerfehrt erhalten roorben! © erlauchtes unb
d)rroütbige§ Slnbenfen Shomasi Sorqucmabad (biefer erfte .©roginquifitor Ijat 2000
Sieger nerbratnen baffen), ber burd) fingen ©fer unb uncrfdjütterlidje ©tanbljaftig»
feit, roährenb er bie (groben unb Ungläubigen nidjt 3ur Saufe jroang, bie ©etauften
burd) heüfamen ©d)recfcn, unter dJtitroirfuug beibcv ©eroaltcn, nom Slbfaüe rühm»
reid] gurüd'ljielt unb fo feinem Vatevlanbc großem unb cblcrn SBohlftaub uerfdjaffte,
■al§ burd) bie Sluglicberuug ber inbifdfen Veidfc il)in mürbe."
Vicht weniger' beutlid) brüdt fidj ber ißtofeffor au ber päpftlid)cn Uni»
merfität 31t Vom, ber (gef ui t bc Sn ca au§ (Instit. juris eccl. publici, Romae
.1901, mit Slpprobation beei gefuitenproninjialä unb be§ S3ifcf)ofS ooit ©ieua): *)
„Vur allmählich ift bie Sirchc auf bem SBcge ber ©trafgefeggebung noran»
gefdjritten: guerft epfommunijierte fie bloß, bann fügte fic ©clbftrafcn fiingu, baraitf
bie Verbannung, cnblicf) fd;ritt fie, roenn aud) nur gegroungen, gur SobeSftrafe.
©enn ba "bie Äetjer bie Gpfommuuifation unb ©elbftrafeit oeradjten, im Werfer unb
in ber Verbannung aber anbere aufteefen, fo ift gegen fie bas> cingig roirffame
Heilmittel, fie frühzeitig an ben ihnen gebührenben Ort gu fdjiden. . .
©aß bie J?irc£)e ba§ Ved)t l)at, roenigftenb iubireft (burd) ben ©taat als Vüttel)
bie Sobesftrafe gu nerhängen, ift für bie S|fotogen fo grocifelloS, baf) einige au3
') Sietje « 2 . 63.