Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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nielleicßt als ein ©emenge nerfeßiebener ©iafe unS norjuftettett, bie oßnc begleitenben 
djemifdjen ifh^eß, burdj ©otteS |ftadjt iit ent)pvcd;cnbe ©eroegmtg unb fo in ben 
3uftanb einiger ©lut nerfet^t fixtb" ic. (S. 148.) 
©auts fdjreibt (S. 149), er fte^e mit feiner Slnfidjt nidjt allein, aitbere 
neuere (!) S I) e o I o g e n ßaben fiel) injroifdjen itt bemfelben Sinne geäußert, unb 
jitiert ©utberlet, päpftlicßer ©eßeimfämmercr, Sßrofcffor ber ©ogmatif ic. an ber 
tßeologijcß»pßilofopßifdjen £eßranfialt in gmlba, Sdjeeber, iprofeffor am eräbifdjöf* 
lidjen bpriefterfeminar in Sbbln n. a. 
@r beruft fieß für feine ©eßauptungen überhaupt auf bie „ßeßre ber ©er* 
jiunft" (!) über baS ©afein ber §ölle, bie Seßre ber Offenbarung beS Sitten unb 
©eiten SeftamentS, bie jtircßenuäter (3. 33. ©grill non Slteginbrien, 'goßanneS non 
©amaSfuS, SßetruS ©ßrtjfologuS, Sfibor, nor allem ben ßetligen SluguftinuS, ©er* 
tutlian, StenäuS, SlmbrofiuS, fbieronpmuS, ©ßrpfoftomuS, ©regor ben ©roßen, ben 
ßciligen SßomaS jc. 2C.). (S. 37.) „©ie Scßolaftifer i^rerfeitS fudjtep ben Ort ber 
f)öße nießt in entlegenen fernen, fonbern uertreten mit großer ©inmütigfeit ben 
Saß, baß bie grolle ßödßft roaßrfdßeinlidß, wenn nießt geroiß, int ^5nrterrr nuferer 
(grbe fidj befinbe." (S. 30.) 
fMnfidjtlicß ber ©atur beS fpßllenfeiterS, als eines gerooßnlicßeit 
ffeuerS (ignis corporalis), fdjreibt ©auß (S. 150) roörtftcß: „©abei ift eS frei« 
ließ and) roaßr, baß eS allem Slnfdjein nadj nidjt in ber Intention be§ ftrcßlidjen 
£eßramteS liegt, über bie eigentliche ©atur biefeS $euerS bireft eine bogmatifdje 
©ntjeßeibung 31t geben, unb fo roürbe eine metapßorifcße Sluffaffung beS ßößifcßcn 
geuerS noeß nießt gerabe ßärctifdj fein. 216er wenn nufere ßeßre and) noeß (!) 
fein fatßolifcßeS ©ogma ift, fo gcßört fie bodj aueß nießt meßr bem ©cbicte ber 
freien Meinungen an; fie ift ntelmeßr auf ©runb ber beigebratßten jaßlreicßen unb 
geroießtigen ©erocife als eine ganj fießere unb allgemeine tßeologifdje 
£eßre an3ufeßen, ber 3u roiberfpredßen faIfdj unb nerroegen fein 
roürbe. So urteilen bie angefeßenftenSßeoIogen non ber patriftifeßen 
3eit an bis in bie ©egenroart ßineiit." (S. 150.) ©auß gitiert bann eine 
SIn3aßt foldfet Sßcologen. ©a§ ßötlifeße §euer ift alfo „ein eigentlicßeS, 
materielles", nidjt ein „Seucr in metapßorifdjem Sinne, baS fVcuer gliißenben 
SeelenffßmergeS unb qitälenber ©eroiffcnSbiffe." (S. 137, 150.) 
©•§ ift gans unglaubticß, mit roelcßen fyrageu fidj abjugitälen bie Sdjolaftifer 
bie fanben, unb fieß aitcß ©aitß abmüßt. ©tan muß feine „fpölle" lefen, um 
fieß einen ©egriff nom Sdjolafti3iSmüS unb beffen „Sßiffenfcßaft" 3U bilben. 
©aS Sdjicffal ber „gefallenen ©eifterroelt" maeßte unb madjt niel $öpf= 
3erbrecßenS. fpier epiftiert eine ©eiße non Streitfragen. 3- : ,/3 a ^ re ^e anbere 
©ater neßtnen an, bie Senfei feien allerbingS f 0 f 0 r t nerbammt roorben, aber bie 
Strafe beS % e u e r § erfolge erft am j ü n g ft e n Sag e. greiließ mürben fie audj 
jeßt fdjon bureß ein Reiter gepeinigt, aber bicfeS Reiter fei nidjt baS materielle 
ffröllcnfener, fonbern ba§ innere geucr glüßenben §affeS gegen ©ott unb ©ßriftuS. 
©arum feien aueß bie Seufel ober roenigftenS ein Seil betreiben jur 3 e ü nidjt
	        
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