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ftimmten barin überein unb müffen and) barin iibcreinftimmen, bajj für jeben föatjjolifeu
eine Verpflichtung norliegt, bic tut SpllabuS enthaltenen .^rvtünter als foldje
ju nerroerfen. Vidjt nur ift baS geroijj, bafj jeber Katfjolif ben Sätzen beS SpllabuS
gegenüber 51t einem silentiurn obsequiosum (gef)orfameS Schweigen) ocrpflidjtet
ift unb baljcr gegen bie SBaljrfjeit roic gegen ben ber Kirche fdjulbigen ©eijorfam
»erftöjjt, roenn er einen im SpllabitS enthaltenen Irrtum, fei eS in 2Bort ober
Schrift, fei cS öffentlich ober in prioaten Kreifen, für nmf)r auSgibt, ober auch nur
einen 3n>eifel barüber (aut roerben (äfft, ob baS firdjlidje Verbot berechtigt fei ober
nicht, Auch baS ift getoijj, baff jeber Katljolit: bie Sähe beS SpllabuS innerlich
als falfdj anerfennen mujj, roenn eS and; feftftef;cn follte, baff baS päpftliche ©er*
roerfungSurteil berfelbett nicljt als definitio ex cathedra 51t gelten h<*be . . .
„. . . Sem SpllabitS wohnt, roic zugegeben werben lnuf, eine alle Katholiken
ncrpflidjtenbe Kraft inne." (StaatSlepifon V 1 S. 663 ff.)
„3m SpllabuS befinbet fich baS ganze Se^rgebäube über ba§ Verhältnis non
K i r d) e unb Staat non neuem bargcftellt unb bitrch bie I;6ct;ftc Autorität oor
aller üßelt oerfünbet. AllerbingS h n ^ cn bie einzelnen Sähe uidjt ben SSert lirdj»
lidjer Sogmen; fie enthalten nidjt ©tanbenSfäge im ftrengen Sinn beS SBorteS.
. . . Sffiir befitsen nicle ©rlaffe ber firdjlidjcn Autorität, rocldje bic richtigen An*
fdjamtugen (nämlich über Kirdje unb Staat) unmittelbar enthalten unb lehren. Sod)
wirb jugegeben roerben müffen, bafj fie nirgenbroo fo furz jufammengebrängt fid;
a u t h e n t i f d; aitSgefprodjen finben, roic in bem SpUabitS." (StaatSlcpiton 111 1
S. 1521, 1525, 1527.)
3n Vanb V 2 wirb gefagt: „Sie ganze gortn, bic Art ber Veröffentlichung,
bic (Beziehung auf bie Sofitmente, welche gegen befonbere gefdjid)tlid)e ©rfdjciuungen
in Staat unb Kirche, in Sßiffenfchaft unb ÜJtoral gerietet roaren, fpredjen bafür,
baff eine ju einem ©laubcnSaft t>crpf(id;tcnbe K a t h c b r a (eutfdjeibuug nicht bcab*
fidjtigt war, aber {ebenfalls eine bic Katholiken, je nach ber Seittung ber
einzelnen, nicht bcfonbcrS tljcologifd) jenfurierten Sfffcn and) ju innerlichem
® e h 0 r f a 11t 0 c r p f l i d) t c n b c Soltrin bei allgemeinen ÜeljramteS aufgeftellt
werben wollte." (StaatSlepifon V 2 S. 651.)
S. 665 eod.: „Sa nun ber StjUabuS gegen bic mobernen ^rrtiimer gerichtet
ift, fo jeigt er, roeldjc Stellung ber gläubige Katholik gegen bicfelbcn einzunehmen
unb roaS er non ber mobernen Kultur als berechtigtes Element ju ber (Betätigung
unb Verteibigung feiner üffieltanfdjauung aufnehmen kann."
Sa, roic mir gefeiten haben, baS StadtSlepifon geroiffermafjen bic Aufhaltungen
bcS 3 e KtrumS barftetft, fo gilt bieS alfo auch uoit beffen bezüglichen AuSlaffuugeu
über ben SpllabuS. Sie SptlabuSfälje f i n b 3 e n t v 11 irr § g r u u b f ä (j c.
3 : m ©eifte beS StaatSlcpifonS fpredjen fidj and; anbere Autoritäten aitS.
Ser 3cfuitcngcneral SBernj in feinem Jas decretalium I S. 354 ff.: „Sie
berühmteften Kunbgebungen 5ßinS’ IX. finb bie Encyclica quanta cura unb ber
StjllabuS nom 8. Sejembcr 1864. Sie ©njpflifa ift eine Kathebrateutfdjcibuug
beS SßapftcS unb fomit unfehlbar. Aber auch ber SpdabuS faun mit Dtedjt eine