Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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bcifpictfofcn ©frupettofigfeit mit ber „[Religion" unb relfgiöfett ©iuritfjtungcn treibt,, 
nl§ ob c§ bie Politiken ©egner bc§ UttrnmontanidmuS auf biefc abgefelfen hotten.. 
Stuf berfetben §öt)e ber äßatjrhaftigfcit fiept bie. [Behauptung, mit ber er befonbcr§ in 
aCBa[;Igeiten bie 33etroirrung unb SScrtjetjung ber ©emüter ju beroerffteßigen nidjt 
ntübe roirb: ©§ fei ein neuer „föutturlampf" beabfid)tigt. @r befennt fidj jtnar in 
ber Ji^eorie auch 51t beut ©mttbfaij, matt foße beut ©egner feine Stbfidjten unter* 
fdjieben, bie biefer beftreitet nnb für bereit SSortjanbenfein man nidjt bie fixeren 
23eroeife in berStanb tjabe; aßein biefe ÜRapimc ift eine non betten, beren [Befolgung 
er jroar non anberen nertangt, aber ablehnt, tnenn er fetbft fie biefen gegenüber 
antnenben fottte. 
Obgtcidj ber fogenannte „23tod" roiebcrfiolt in ber fcictlidjfien unb autori* 
tatinften Sffieifc jebe auf bie Snfjenterung eines neuen „Sutturfampfeä" abjietenbe 
lEenbenj beftritten hat, empfinbet ber Vtltramontani§mn§ troijbcin feine ©djett, it)in 
imiuer unb immer tnicber eine iotdje nadj$ureben unb bie ÜÖatjrfiaftigteit feiner 
©egner in ber unberedjtigtften unb imoeranttnortiichffen SBeife in §rage ju [teilen, 
©r pflegt bie üfBafß feiner ^ampfmittet nidjt nadj bem ©efidjtgpunfte ber ©ercdjtig* 
feit unb [Reinlidjfcit, fonbern nad) bent ©rabc ber fprauchbarWt für betnagogifdje 
SotfSnertjeiäung ju treffen. ©3 gibt eine frimtneß nidjt faßbare guifdjmüujerci unb 
23runnennergiftung, bie nic£;t tneniger gefährlich ift, at3 bie bttrdj ba3 ©trafgefelj 
nerbotene nnb burdj ben ©taat§aninait nerfofgte, eine SSoItSoerfütjrnng, bie gerabe 
um begtnißen befonber§ . nerioerflidj nnb gefäfjrlict) ift, weit fie non foldjen praftijiert 
■roirb, bie SSotflfüprer fein foßten unb fid), otjne e§ 511 fein, für fotdje au§geben. 
5)ie uttramontanen SBorfffttirer roiffen gan$ genau, baff unter bem [Begriff „Kultur* 
fampf" ganj beftimmte ftaattidje Slftioncu uerftanben inerben, bie feinerjeit gn 
einer fo tiefgehenden ©rregung unfcre§ 33ot£eS unb jn fo leibenJdjaftlidjeu gartet* 
ungen bis in bie fteinften ©etneinben tjinein fütjrten, bafj man einer roilbett. 
©mpörung unb tauten ©ntrüftung roeiter tathotifdjer S3ot£§freife fic£)er fein fattn, 
tnenn man bie StBieber^otimg eines fotdjen Äutturfatnpfeä itt fidjere 2tu3fidjt unb itt 
ber Stbfidjt geroiffer Spartcigruppicrungcn tiegenb tjinftcllt. ®ie uttramontanen fyeuer* 
machet - find and) baritber niept int 3 1D| üfet, baff ber 33ranb retigiöfer Seibenfdjaften 
bann befonbersS t'räftig aufiobert, tnenn er non © c i ft t i dj c n gefäjütt tnirb, weit 
bab gläubige Sott gelehrt roorben ift unb geternt E)at, gerabe biefc tritit* unb 
unterfd;iebSIoS ats> berufsmäßige unb unanfechtbare SSerfünber ber SBahrtjeit and; 
bann anjufctien, roenn fie in 3 c 11 1 r u m § agitatiou tnadjen, fid) atfo nidjt ats> 
cigentlid) geifttid;e, fonbern atS p a r t e i p 0 t i t i f d) e StRotoren in Setnegung fetjen. 
^ebe Stnerfion gegen beit UltramontanismuS, jebc ^urücfroeifung feiner Stugriffe 
gegen ben ©taat unb feiner ©ingriffe in beffen [RedjtSfptjäre, jebe SMämpfttitg fott* 
feffioneßer Sntotcranj belegt man mit bent oerfemten ßtamen „Äutturfampf"; bie 
„©laubigen" roerben jutn tjeitigen ft'rieg für bie „[Religion" unb bie „bedrohte 
g-reiljcit" ber Sbirdje unter bie 3cidruiii§fatjnc gerufen, unb bie nerfüprten SBotfS* 
ntaffen berattfdjen fid) an bem SBatjue, fie fämpften für bie [Religion, mährend 
biefe, roenigftcnS non bett ©egnertt beS UttramontaniSmuS, gar nidjt gefährdet ift.
	        
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