Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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richtig gegen fid) fclbft, inbetn man nur "bic Sidjtfcitcn im Nebelt ber ßirdje unb 
nod) mehr in bem ber eigenen Sßartei einseitig fjeruorijebt unb allem übrigen gegen» 
über ein nncf)rlid)c§ Sertufd)ung§ft)ftem nnroenbet. 4. ©£;araftcri|'tifc^ für bett 
Ultramontani£>mu§ ift enblid) bie übermäßige Setonung ber Kirdje ftatt ber 
S c l i g i o n , ber S e d) t e ber Äirdje ftatt ber iß f I i d) t e n ber Seligiott, be§ 
2leußerlid)en ftatt bc§ 3 n 11 e r l' cf) e n." („®er Ultramontanismus> al§ 3£elt* 
anfdjauung tc." non Dr. ©öts, Sonn, ]905 ©. 27ff.) 
®er latl)otifd)e ®t)eotogieprofeffor X. Srau§ („Spectator“ in ben „Äirdjcu* 
politifdicn ©riefen" [©cilage jur 9Sitnd)ncr Mgemcinen 3 c i tlln fb] Sergl. aud) 
n. ©arburg (.ftrattS) in ber „®eutfd)en Sunbfdjau", 1880 ÜRaifjeft ©. 245): 
„ISir fdfeint, baß biefe ÜSerfmale (be§ U(tramontani§mu§) fid) in folgerten fünf 
tßuntten jufamntenfaffen taffen, bie man gcrabeju al§ ben Äatcd)iömu§ biefer (ultra* 
montanen) Selfre bejeidjncn barf: 1. lUtramontan ift, raer ben ©egriff ber Äirdje 
über ben ber Seligion feist. 2. lUtramontan ift, wer ben ißapft mit ber 
i r d) e ncrweäjfclt. 3. lUtramontan ift, wer ba glaubt, ba§ Seid) @otte§ fei non 
biefer SBelt, unb c3 fei, wie ber mittelalterliche £uriali§mu3 behauptet f>al, in ber 
©cf)lüffclgcmalt ißetri and; m e 111 i d) e 3 u r i § b i f t i o n ü b c r § ü r ft e n unb 
Söller eingefdjloffcn. 4. Ultramontan ift, wer ba meint, rcligiöfc Ueberjeugung 
fönnc burd) materielle © e w a 11 e r 5 w u n g e n ober bürfe nur burd) fo!d;e 
gebrodjen werben. 5. lUtramontan ift, wer immer fid) bereit finbet, ein llarcd 
©ebot be§ eigenen ®cwiffen§ bem 2lnfprud)e einer fremben Autorität 511 opfern." 
Unb al§ ©rttärung ja biefer ©egriffäbeftimmung bemerlt £rau§: „®a§ natürliche 
©rgcbni§ au§ biefer falfclgen ©ituation ift ber d) r 0 n i f d) e Äonflilt, in bem 
fid) ber lUtramontaui§mu§ mit ber h i ft 0 rif d) en SEß ahrhe i t befinbet; bie 
U n w a t) t h a f t i g 1 e i t feiner © e f dj i d) t f d) r e i b u n g , bie traurigerer* 
1 0 g c n h c i t feiner iß r e f f e unb ba§ f d) i m p f l i d) e © p ft c in ber Ser* 
leumbung unb Sit ge, meldjeS gegen alle, welche nicht „torreit" beulen, als 
erlaubt gehanbhabt wirb . . . Uftit biefem ©pftem muff aufgeräumt werben, cs 
w ib er ft rcb t bem S e ft en , w a§ wir in uuf er er b e u t f d) cu ©igc tt a r t 
b c f i ß e n. © § i ft Har, b a ff e § n i d) t 5 u r £> e r r f dj a f t bei u n § ge* 
langen bann, ohne b a § ® c u t f dj e Seid) unb b a § b c u t f d) c Soll 
ju jetftören." (@. fpauoiller: X. Ärau§, ein Sebenäbilb au§ ber 3 c 'l ^eS 
Seformtatl)otiji§mu§", Colmar 1904, ©.100,102.) 3« feinem ®e ft am ent, in 
bem er fid) „al§ ein ber Jbird)e bi§ in ben ®ob treu ergebener ©ot)n" betennt, 
heißt c§: „Sebenb unb fterbcnb erlernte ich für d)riftlid)c ©efcHfdjaft lein Ipcil, 
al§ in ber Sücffefir jum religiöfen Sat[)oliji§mu§ unb bem S r u d) m i t ben 
i r b i f d) e n , p 01 i t i f d) e n unb p l) a r i f ä i f d; c u Slfpirationen b e §■ 
Ultramontani§mu§, in ber ©rfenntni§, baß ba§ Seid) ®otte§ nicht non biefer 
SBelt ift." 
2tn einer anbern ©teile fdjrcibt Straus); „®er Uttramontani§mu§ ift jene ©runb» 
ftimmung, bie c§ nie ncrftet)cn bann, baß ba§ Seid) ©h^f^ tiidht non biefer SSBelt 
ift, bie obgleid) non bem ©tiftcr ber dgriftticEjen Seligion mit feinem „retro
	        
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