Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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satana“ jurMgenncfett, fiel) immer unb immer roieber an biefetbe fjeranfdjlcidjt. 
©eit bie Sircfje iljrcn 2Bcg burcf) bic 3af;rf)unberte genommen fiat, folgt fie ifjr halb 
non fern, batb näfjcr, rate ber Verfül)ter ber Unfd)ufb auf ifjrem 2Bcg nacf)gef)t. 
©ie £)dft ber djriftlidjcn ©efclffcfjaft bie f^ata üttorgana einer irbifdjen fperrfefjaft 
nor, madjt ben spapft nidjt nur jum einzigen, unbefdjränftcn fperrn ber Äirdjc, 
fonbern and) ’,um oberften ©ebieter über dürften unb Söffer — .... §atte 
©fjriftuS erffärt, baß er gefommen fei 311 bienen, fo erffärt fie, baff bic Sircfje ba 
fei, um 3U fjerrfcljen; fie benft fidj aber biefe fperrfdjaft nidjt als eine §errfdjaft 
ber Siebe, oiclmefir al§ eine §errfd)aft ber ©eroalt unb beS ©djrecfenS. ©3 fann 
fcfjeiueti, als ob ber ©cfjritt bcS VerfiifjrerS fjeute bidjtcr als jemals fjintcr bem ber 
£ird)e oernommen toerbe, unb afS ob er bie .f>anb auSgeftrccft fjabc, um fie in 
biejenige ber feisteren 31t fegen. 3 dj fann t r 013 b e m nimmer 3 n g c b c n, 
b afr, 10 a§ man f)eute aft3ugern annimmt, fid) Katff 0U3i§mu§ 
unb Ultra montanigmuS i b e n t i f i 3 i c r t f) a b c n . . ." 
EReinf)01b ißaumftarf, ber urfprüngfidj fßroteftant mar, bann 311m 
Kattjof^iSmuS übertrat, unb einige geit al§ fjcroorragcnbcS üJlitgticb ber babifd)eu 
3entrum3fraftion roirfte, roarf in feiner SdbfdjiebSrebc im babifefjeu Sanbtag nom 
1. ÜRär3 1882 bem UltramontaniSmuS nor: Siefer fei „unfiiftorijüfj", „un* 
rniff enfdjaf tlidj", „unpatri01ifcf)" unb fufjr bann fort: 
„2öa3 nermag icf) nun, nadjbcm idf ben UltramontaniSmuS nerbammt fjabc, 
23effere3 au beffen ©teile 31t fetten ? ©eioöfjntid) fagt man, ber UltramontaniSmuS, 
bu lieber ©ott, ber wirb eben non ben Freimaurern fo genannt, c§ ift aber nidjtS 
als ber reine föatfiolisiSmuS, ben ber übelraolfenbc ©egner fo nennt. 
3dj fetje an bic ©teffe bcS UltramontaniSmuS bie in meiten Greifen bcftcljcnbc 
unb fjerrfdjenbe Sfnfdjauung bcS religiofen ßatfiofisiSmuS ober, lueun ©ie 
motten, bc§ liberalen Satljol^iSmuS, unb bic @runb3ügc biefeS ©pftcmS unb 
biefer Slnfdjauung fann idj mit ben für^eften SBortcn fennseicfjnen. SBir lnoffcu 
feine irbifefje $errfdjaft ber ircf)c, feine ^errfdjaft auf unb auS biefer 
SBett, mir inoffen nur bie ©rreidjung beS emsigen 3inccf§ ber Sircfje, beS göttlidjcn 
©rlöfungStoerfS. ©ine fficilSanftalt, eine ©rlöfungSnnftalt ift unS bic .firelje, nidjt 
aber ein politifdjer Vegriff,. unb eben bcSljalb fittb mir bereit, unS mit ber freien, 
geiftigen, roenn auef) nodj fo gegnerifdjeu Sföiffenfdjaft in bic ©djranfcu 31t begeben 
unb fie mit ben gleichen SBaffcn 311 befämpfen; unb mir fjoffen nidjtS bauon, baß 
man genfiert, fonbern banon, baff man jubiliert. 2Bir finb and) ebenfo 
bereit, mit bem mobernen © taat un3 n 0 tf ft änbi g in §ri cbcn 
ab31tfinben. Ver moberuc ©taat fann baS ©elbftberoußtfcin, 311 bem er gelaugt 
ift, and) übertreiben; feine Vertreter tonnen irren. 3 n biefein Falle fteljt ifjnen ber 
liberale 5tatf)otiji§mu§ ebenfalls gegenüber unb befämpft ebenfalls bic llcbcrtrctbungeu." 
3'u feinem Vitd) Plus ultra, ©djidfalc eines bcutfdjen Äatljolifen, 18C9 bis 
1882, 2. 2luf(age, fjeißt cS ©. 304 ff.: „Vicfe gartet (bie ^entrumgffartei) ncr* 
tritt nidjt bic Vedjte unb ^ntereffen ber f a 11) 0 fi f cf) c n Ä i r dj e . . . fonbern fie 
fudjt bie © r f) a 11 u n g unb Vergrößerung if) r c r eigenen, unter bem
	        
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