Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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Raffen Untertanen n o m © i b her © r e u e 3 u entbinbcn, benn nie 
fann ber ©ib 31t einem Banbc ber ©finbc tnerben. Ser Erreichung be§ testen 
gieteS muffen alle übrigen 23erbinblic£)teiten meinen k.“ 
„©ie brüte ©tjcotie ift bcfannt unter bem diamcn ber potestas d i r e c- 
t i v a. dlidjt gnmngSgcrnatt, fonbern nur eine 2trt t e i t e n b e t 21 u f f i dj t über 
bie § ft r ft c n ftetjt bem Sßapffe 311. ©etnjufolge crftärt man bie S£atfac£)en be3 
9JMtteIalter§ teils ait§ bem gettenben öffentlichen Sftedjt, teils auS fpe^ietlen 9tedjt3» 
titeln, roie bem VafattennertjättniS, teils aber a u 3 ber ©tettung eines 
0 b c r ft e n 2 e I) r e r § u n b 2 e i t e r § ber © fj r i ft e n. öpauptoevtretcr biefer 2tn? 
fict;t ift genelon. 5 111 ro e f c n 11 i dj c n tn c i dj t f i c i n b e § t> 0 n b e r © ß e 0 r i e 
ber inbireiten ©ein alt nicht ab. Senn beibe neunten an, ber 
5J3 ap ft tonne im ä u ß e t ft c 11 gälte c r! t är cn, b a fj ein % iir ft fein 
© l) r 0 u r e d; t c i n g e b ft jj t f; a b e nnbgeteiftete ST r e u e i b c i t) r e $ r a f t 
rer Io reu hatten." (IV 1 ©. 167 ff.; IV 2 ©. 287 ff.) 
„63 ift offenbar, bajj ein auf bürgerliche ©efetje nnb ftonftitutionen ab» 
gegebener ©ib niemals oerbinbtid) fein fann in Bejug auf ©efeße, bie bem gött» 
lidien ober firdjtidjcn 3% e d) t e juraiber finb. . . . ©ie Verpflichtung 
b c S © i b c § fann unmittelbar g c I ö ft n> c r b c n b u r dj bie f i r dj t i dj e 
Autorität, nämlich burdj bie ©eroatt beS 'fjapftcS nnb ber Bifdjpfc nnb burdj 
anbere, gemäfj beS päpftlidjen 2ßi(ten3 rechtmäßig ©elegierte, ©iefe ©ntbiubung 
pom ©ib roirb ©iSpenfation genannt." (Theologia moralis In 2 ©. 411, 421, 
423. 6. Edit., Friburgi 1890; ©taatStcpifon IV 1 ©. 169ff.; IV 2 ©. 289ff.) 
©a3 ©taatSlcpifou ftetjt in ber grage ber SöSbarfeit eibtidjer SBerpflid)titngcrt 
nod) ganj auf bem ©tanbpnnft 5ßiu§’ VII., ber in einem (Schreiben an ben päpft« 
lidjen dhmtiuS in SBien au3 bem gaßre 1805 auSfftf»rtc: „®ie Sirdje hat a!3 
©träfe für bießetjereibie©fttcrfonfiSfation feftgcfefjt: fiir tprioat» 
gfttet in cap. 10 de haeret. (5, 7) non (5nn03en3 .HI., für g ft r ft c n t ft m e r nnb 
2c()cn in cap. eod. ©a3 festere ©efetj enthält bie fanonifdje 9tcdjt3 = 
reget, baß bie Untertanen e i n e 3 feßetifdjen g ft r ft e n non ] e b e m 
©ibc f0 to ic n0n ©reu nnb ©tauben biefem gegcnftbcr entbunbcn 
finb. 2S e r nur einigermaßen bie © e f dj i dj t e f c n it t, bem f ö n n e n 
bie 21 b f e ij u n g 3 b c f r e t c n i dj t unbefannt fein, bie non p ä p ft e n 
gegen feijerijdjc gürften gefällt 100 eben finb. geßt beftnbcu mir 
uu3 teiber in feiten fo großen UugtftcfS (tempi cosi calamitosi) itnb fotdjer 
©rniebrtgung, baß bie Sirdje biefe ihre heitigften 2dlapimen einer 
n e r b i c n t c it © t r c n g e gegen bie rebettifdjen geiube be3 @tauben3 nidjt ansu» 
rncubeu nermag. ©ic fann ißt diedjt nidjt auSftben, bie Scßer itjrcr 
gürftcutftmer 3U entfeßen uub ißrer ©iiter nertuftig 31t erftären." 
(Schreiben an ben päpftlidjen dhuttiuS in SBicn au3 bem gatjre 1805; ngt. Essai 
historique sur la puissance temporelle des Papes, 4 me Ed., Paris 1818, II 
518; Üdlejer, „©ie tpropaganba" I ©. 12, nnb ©efffen, „Staat nnb $irdje", 
Berlin 1875, ©. 396 2(nm.)
	        
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