Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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Salbung in bei' iprapiS be§ Sebent geboten roirb, Soleranjfpitren be§ Ultra* 
ntontani§mu§ auffinben taffen. 
©§ tjanbelt fid) an biefer ©teile nidjt um eine fritifdjc Veleudjtung bei ©ritnbe, 
bie non fivcfjlidjer ©eite, xtub jroar nicht affein non fattjolifdjer (c3 gibt and) enan- 
gelifdje ipvoninjiatfx)noben unb IJlreSbptericn, bie auf biefem ©ebiet gevabe fo rücfftünbig 
fittb, rote bei UltramontaniSimtS) gegen bie „gemifd)ten ©ijcn‘' im fjinblicf auf uci= 
jdjicbene angeblich au§ i|nen rcfuttieienbe Unjutiiiglidjleitcn gcltenb gemacht roeiben, 
fonbent um bie geftfteffung bei Satfadfe, baff man fie in jebent galt, atfo and) 
bann branbmarft, roenn ba§ Verhältnis bei ©Regatten jueinanber ba§ benfbar befte 
itnb fitt(id)fte ift, unb fid) aud) hinfidjtlid) bei @ijie|üng bei gentciufdjaftlidjen 
Kinbtr feinerfei ©djroicrigfeitett ober dnftäitbe ergeben. 3 tir ^ffuftration ber praftifdjen 
Sol er an 5, bie bod), roenn fie 2Saf)rl)eit unb nidjt tebiglicf) Ijeuct;terifd;e fßhrafe 
fein foll, nidft btojf für ba§ gegenfeitige Verhältnis ber ocrfdjiebencn retigiöfen 
©emeinfehafteu, fonbern and) für ba§ ber ©injelperfonen ©eltuug haben muff, ift 
ba3 Kapitel ber „gemifdften ©f)en" eine? ber Iet)rreid)ften. 
Sa8 ©taatSlcpifon II 2 ©. 125 ff. fdjreibt: „Uifpritnglidj ertaubte bie 
fat£)otifd;e Ktrdje bie Verbindung jroifdjeu Karolinen unb Stf'atfjotifeu um bann, 
roenn ber Sffat^otif bereit roar, in ben ©d)off ber fatffotifdjen Kird)e guriidjufe^ren." 
lieber bie gegenroärtige 5ßrayi§ roirb gefagt: „Sie Kirdje roarnt einbringtift) nor ben 
gemifdjten (Sl;en unb n erbiet et fie." ©ie biSpenficrt aber unter Umftäuben non 
ben non if)r aufgefteltten Vebingungen. 
dm 23. URai 1846 erlief) tpapft ©regor XVI. in Briefform ein Vreoe über 
bie gemifdjten ©Ijen, in beut gefagt roirb, baff Katl)olifeit, bie eine gcmifdjte ©Ije 
entgehen, gegen ba§ natürliche unb göttliche ©efeij fünbigen („Contra naturalem 
divinamque legem peccare“). ©§ roerben bann bie „cautiones“ bezeichnet, bet 
bereu Vorljanbenfciu bie Ktrdje mit fd)tnerem §erjen fo!d)e ©hett guläjft („cum ob 
graves aliquas causas ea conjugia aegre admodum sinit“). ©§ foll ber 
fatljolijdje Seil fid) nämtid) angeljalten rotffen, ben auberat non feinem Irrtum 
abjubringen („qui potius ille teneri se sciat ad liunc pro viribus ab errore 
retrahendum“), unb bie CSr^ie^uttg ber Kinbcr in ber fatl)oli|d)cu Religion »er* 
langt roerben. Sie 6 i n f e g n u n g (benedictio) fotd;er ©Ijen pflegt ber Slpofto» 
lifdje ©ttiljl aud) bann 51t nerfagen, roenn bie ©rlaubniS bcSfctben ©tuljjfeS 
erteilt unb bie in jener norgefdjriebcncu „cautiones“ eingegangen roorben fittb. 
Sßentt eS aber ber SIpoftotifdjc ©tithl bcunod) bttlben tonne („tolerari potuerit“), 
baff bie itt einigen ©egenbeu ftb(id)c ©infegnung ber mit firdjlidher ©rtaubniS unb 
bett beraubten Kautionen eingegangenen ©Ijen beibehalten roerbe, fo fei biefe Vene* 
biftion bod) niemals itt foldjen fällen jn bttlben, in betten feine ©rlaubniS ber 
Kirche oorliege, bie notroenbigen Kautionen nid)t gegeben feien unb beSbalb mit ber 
©infegnung e i 11 c r f 01 d) e n © I) c ein öffentliche^ tt n b f e h r f dj ro e r e § 
Verbrechen begangen roerbe („manifef|um idemque gravissimum crimen 
in ipso matrimonii foedere ineundos“), benn e§ biirfc nie gebulbet roerben, baff 
auf biefe fafrifegifdjen ©heaöfdjlüffe fatc heiligen ©ebrättdje angeroenbet roerben.
	        
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